Der große Schokoladentest (83): Ajala
Es kommen immer wieder Länder zu meiner "Schokoladenweltkarte" hinzu. Heute habe ich erstmals Schokolade aus Tschechien probiert!
Zum Produkt
Ajala wird von dem Paar Silvia und Filip Teply aus Brünn in der Tschechischen Republik hergestellt. Die beiden stammen ursprünglich aus anderen Berufen und haben 2014 ins Schokoladengeschäft gewechselt. Sie benutzen für ihre Tafeln Kakao aus Belize, Ecuador, von den Åkesson-Plantagen in Madagaskar, Tansania, Haiti und der Dominikanischen Republik.
Im firmeneigenen Onlineshop kann man neben den kleinen Schokoladentafeln auch Brotaufstrich, Plätzchen, Dragees und Trinkschokolade erwerben. In einem Video kann man sehen, wie die beiden Eigentümer jeden einzelnen Schritt der Schokoladenherstellung von der Bohne bis zur Verpackung durchlaufen:
Originalität
Die Tafeln sind alle in äußerst attraktives, tapetenartig gemustertes (und übrigens handbedrucktes) Papier verpackt, das bei jeder Sorte anders aussieht - ein bisschen wie die alten Bücher des Insel-Verlags.
Hinsichtlich der Sortenauswahl gibt es auch viel Originelles zu entdecken, wobei mir die Google-Übersetzung der Original-Website hier manchmal nicht weiterhilft - ich weiß beispielsweise nicht, was es mit einer Sorte auf sich hat, die angeblich "Mausgrill" heißt... aber auch Geschmacksrichtungen wie Vanille mit Rosenblüten, Roggenbrot oder Blumen mit Orangen klingen abenteuerlich. 9/10
Nachhaltigkeit
Die Aussagen zur Nachhaltigkeit kann ich dank mittelguter Übersetzung der tschechischen Website auch nur erahnen, ich habe hinsichtlich optimaler Nachhaltigkeit aber keine echten Zweifel: Die beiden Macher erledigen ja ohnehin alles selbst, also auch den Direkteinkauf der Kakaobohnen bei den jeweiligen Bauern. Die beiden Kleinunternehmer bezahlen auch mehr als den Marktpreis für ihre Bohnen. 5/5
Zutatenqualität
Selbst für puristische Bean-to-Bar-Hersteller sind Silvia und Filip, nun, puristisch - außer Kakaobohnen und Rehrzucker kommt ihnen nichts in die Tafel, nur die notwendigen Geschmackszutaten. Ich sehe im Shop keine Schokolade mit Milchpulver, der Kakaoanteil iegt meist um die 70%. Emulgatoren kommen nicht zum Einsatz, Fremdfette (selbstverständlich) auch nicht. 10/10
Preis / Leistung
Im deutschen Onlinehandel kostet eine Tafel Ajala-Schokolade um die 6,40 Euro, enthalten sind jeweils 45 Gramm. Der 100-Gramm-Preis liegt somit bei 14,20 Euro, hui! Immerhin erhält man ein zu 100 Prozent selbst gemachtes Produkt von Kleinstunternehmern. 3/5
Geschmack
Ich konnte zwei Tafeln probieren, die Sorten "Pekannuss" uns "Tellicherry Pfeffer", beide mit 70 Prozent Kakaoanteil.
Bei der Pekannusstafel wurden die Pekannusshälften einfach auf die fertig gegossene Tafel gelegt, was zwar zu einem hübschen Bild führt, aber leider auch dazu, dass längst nicht jedes Stück auch Pekannuss enthält. Die Schokolade an sich schmeckt nach einer durchaus guten, aber auch nicht furchtbat bemerkenswerten dunklen Schokolade. 8/15
Bei der anderen Sorte wurde ähnlich verfahren: Der Pfeffer befindet sich allein auf der Unterseite. Hier besteht dank der grobgemahlenen Pfefferstückchen, die natürlich viel kleiner sind als Pekannusshälften, die Chance auf Pfeffer mit jedem Schokoladenbissen, was mir schon einmal besser gefällt. Extrem beeindruckt bin ich allerdings trotzdem nicht, denn ich habe schon einmal Åkesson's Schokolade mit Voatsiperifery-Pfeffer probiert, da kommt so schnell nicht anderes ran. Aber das sollte ich Ajala vermutlich nicht anlasten. 10/15
Gesamturteil
In den allgemeinen Kategorien erreicht Ajala beachtliche 27 von maximal 30 Punkten. Mein Geschmack wurde leider nicht so ganz getroffen, deshalb gibt es insgesamt für die Sorte "Pekannuss" 35 und die Sorte "Tellicherry Pfeffer" 37 Punkte.
Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
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