My Year In Lists (12): Filme
Ich bin gespannt, wie es mit dem Thema Kino grundsätzlich weitergeht. Bei Konzerten heißt es ja, dass viele sich den Besuch während der Pandemie-Lockdowns grundsätzlich abgewöhnt hätten (schade, dass das beim Böllern nicht geklappt zu haben scheint). Ob die Menschen sich nun noch mehr daran gewöhnt haben, Blockbuster einfach daheim anzusehen? Übrigens habe ich 2022 zwei Marvel-Filme gesehen, nämlich Doctor Strange in the Multiverse of Madness und Thor - Love and Thunder, die es beide nicht in meine Top 5 geschafft haben. Insgesamt war dieses Filmjahr für mich nicht sonderlich stark, und dass ich die beiden Top-Hits an den Kinokassen, Top Gun 2 und Avatar 2, nicht gesehen habe, stört mich kein bisschen.
5. 25 km/h
Platz 5 ist ein wenig geschummelt, denn der Film mit Bjarne Mädel und Lars Eidinger (der ein einziges Mal jemand spielt, der nicht komplett irre ist) stammt schon von 2018 - er gefällt mir aber wesentlich besser als Buba (auch mit Mädel) von 2022. Zwei entfremdete Brüder beschließen nach der Beerdigung ihres Vaters, gemeinsam mit ihren alten Mofas ans Meer zu fahren. Eine schöne Geschichte über Lebensentscheidungen und die Möglichkeit, diese zu revidieren.
4. Die Wannseekonferenz
Ein Fernsehfilm anlässlich des 80. Jahrestags der historischen Konferenz. Gerade die Tatsache, dass die Konferenz und das Verhalten der Teilnehmer teils an ein x-beliebiges Geschäftsmeeting erinnert, lässt einem kalte Schauer über den Rücken laufen.
3. Everything Everywhere All At Once
Ich habe den Eindruck, dass es aktuell kaum noch Filme und Serien ohne Michelle Yeoh gibt, aber ich habe auch nichts dagegen. Die Geschichte um eine in die USA emigrierte Chinesin, die gemeinsam mit ihrem Mann einen Waschsalon betreibt und vom Leben enttäuscht ist - und die dann erfährt, dass sie allein das Universum vor ihrer Tochter retten kann, ist einigermaßen verrückt, aber auf jeden Fall sehr originell.
2. Das Wunder
Eine Krankenschwester wird in ein irisches Dorf gerufen, um dort ein Wunder zu bezeugen: Ein elfjähriges Mädchen hat das Essen eingestellt und lebt angeblich seit vier Monaten ohne jegliche Nahrung. Der Protagonistin wird schnell klar, dass hier etwas nicht stimmt, aber niemand ist wirklich daran interessiert, die Wahrheit zu erfahren. Ein bedrückender Blick auf das historische Irland, wo sich ähnliche Geschichten tatsächlich ereignet haben.
1. Glass Onion - A Knives Out Mystery
In diesem für mich eher mäßigen Filmjahr sorgte der zweite Teil der Filmreihe, in der Daniel Craig eine Art modernen Hercule Poirot spielt, auf jeden Fall für Auflockerung. In diesem Teil wird er auf die Privatinsel eines Milliardärs gerufen, der für seine Freunde ein Krimispiel veranstalten will - das natürlich zu einer echten Leiche führt. Der Film bietet einen ausgesprochen zeitgemäßen, kritischen aber auch humorvollen Blick sowohl auf selbstverliebte Egomanen á la Elon Musk als auch das Influencer-Wesen. Und es ist schön, dass Edward Norton mal wieder in einem Film auftaucht.
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