Der große Schokoladentest (92): Al Nassma

by - April 01, 2023


Langsam würde ich ja meinen, Schokolade aus den allermeisten Weltregionen probiert zu haben, aber es gibt immer wieder Überraschungen. Zum  Beispiel heute: Schokolade aus Dubai!


Zum Produkt

Al Nassma Schokolade ist nicht nur ungewöhnlich, weil sie aus Dubai stammt, sondern auch, weil sie als Zutat Kamelmilch enthält. Laut Wikipedia wurde das Unternehmen 2008 gegründet und verkauft seine Produkte hauptsächlich an kleinen Verkaufsständen (hier ein Bild) in Einkaufszentren und Duty Free-Shops in den Vereinigten Arabischen Emiraten - man bekommt sie aber unter anderem auch im Berline KaDeWe.

Neben Tafelschokoladen werden auch Pralinen verkauft, die selbstverständlich Kamelform haben, ebenso Schokoladenkamele statt -osterhasen.



Originalität

Dubai und Kamelmilch klingt erst einmal extrem originell, keine Frage. Allerdings verdarb mir dieser Artikel aus Chclt.net ein wenig den Spaß: Darin wird erklärt, dass die eigentliche Schokolade in Österreich hergestellt wird, außerdem ist der Anteil von Kamelmilch in den dunkleren Schokoladensorten vernachlässigbar (2%). Dennoch: Ungewöhnlich sind die Tafeln allemal - selbst, wenn sie im Design eher klassisch daherkommen. 9/10


Nachhaltigkeit

Zum Thema Nachhaltigkeit bei Al Nassma konnte ich nichts herausfinden. Allein die Hin- und Herfliegerei der Zutaten zwischen Dubai und Österreich mutet allerdings nicht sonderlich nachhaltig an. 0/5



Zutatenqualität

Die Zutatenlisten der Schokoladen enthalten - neben der Kamelmilch natürlich - nichts, das überraschen würde: Die Milchschokolade mit Haselnüssen beispielsweise enthält Zucker, Kakaobutter, Haselnüsse, Kamelmilchpulver, Kakaomasse, Honig und Bourbon Vanille. Allein der Honig erscheint etwas unerwartet, soll aber sicher den arabischen Touch verstärken. 8/10


Preis / Leistung

Drei Tafeln á 70 Gramm bekommt man in Deutschland für 19,95 Euro, das ergibt 9,50 Euro pro 100 Gramm - ordentlich. Es fällt schwer, das Preis-Leistungs-Verhältnis zu beurteilen: Dass es keine Angaben zum verwendeten Kakao gibt, spricht nicht dafür, dass er "etwas Besonderes" ist, allerdings habe ich keine Ahnung, wie teuer Kamelmilch als Zutat ist. Dennoch spricht das Gebaren der Marke, dass es hier eher um die Verpackung als den Inhalt geht. 0/5



Geschmack

Uns ist hier natürlich der Geschmack am wichtigsten, und ich konnte gleich vier Tafeln probieren:

70% Kakao mit Mandeln: Schmeckte mir am besten. Die 2% Milchanteil sind natürlich nicht wahrnehmbar, aber sonst wäre es ja keine Kamelschokolade. Aber eine angenehme, dunkle Schokolade, eher süß, und die Mandeln schmecken mir auch gut (11/15).

Kamelmilchschokolade mit Haselnüssen: Schmeckte mir genau wie jede andere Nussschokolade (8/15). 

Kamelmilchschokolade mit Datteln: Die Datteln sind zerkleinert und überall in der Schokolade - der Gesamteindruck ist wie bei einer Traube-Nuss-Schokolade, bei der die Nüsse vergessen und der Rosinenanteil verdoppelt wurde. Begeistert mich nicht (5/15).

Kamelmilchschokolade mit Gewürzen: Das Schlusslicht meiner Rangordnung. Als Gewürze sollen Zimt und Kardamom beteiligt sein, ich konnte aber keine dieser Zutaten identifizieren. Nicht lecker (4/15).


Gesamturteil

Heute waren in den objektiv bewertbaren Kategorien  30 Punkte zu erreichen, Al Nassma  bekommt davon 17. Inklusive Geschmack erreicht die Schokolade so 28 (70% Kakao mit Mandeln), 25 (Kamelmilch-Nuss), 22 (Kamelmilch-Datteln) und 21 Punkte von maximal 40.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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