Gesehen: Juli 2024
Auf Netflix kann man seit Ende Mai die Miniserie Eric sehen. Die Handlung ist im New York der 1980er Jahre angesiedelt. Kriminalität ist allgegenwärtig, mangels bezahlbarer Wohnungen leben viele Menschen auf der Straße. Benedict Cumberbatch spielt Vincent, einen Puppenspieler und -gestalter für eine Fernsehsendung, die an die Sesamstraße erinnert. Vincent ist künstlerisch sehr begabt und brennt für seine Sendung - gleichzeitig ist er aber auch psychisch krank, hat ein Suchtproblem und macht mit seinen Stimmungsschwankungen seiner Frau und seinem Sohn sowie auch seinen Kollegen das Leben zur Hölle.
Nach einem weiteren Streit verschwindet eines Tages Vincents Sohn Edgar auf dem Weg zur Schule. Die Polizei kann ihn zunächst nicht finden, gleichzeitig zeigt sich, dass offenbar schon mehrere Jungen vermisst werden, ohne, dass das die Polizei bislang zu detaillierten Nachforschungen gebracht hätte - die Vorgesetzten des auf den Fall angesetzten Polizisten scheinen an der Aufklärung nicht interessiert zu sein.
Vincent wird psychisch immer instabiler, verliert seine Arbeitsstelle und macht sich selbst auf die Suche nach Edgar. Dieser hatte vor seinem Verschwinden eine eigene Marionette entwickelt, ein riesiges blaues Monster namens Eric. Eric wird nun in Vincents Phantasie lebendig und begleitet ihn bei seiner Suche als für Außenstehende unsichtbares, nörgelndes Alter Ego.
Ich bin, was die Serie betrifft, etwas hin- und hergerissen. Die Darstellung eines längst vergangenen New Yorks ist ganz großartig gelungen, und Benedict Cumberbatch ist ohnehin immer sehenswert. Das Geheimnis um die verschwundenen Kinder mit vielen Nebenhandlungen rund um einen Tanzclub, Obdachlose in U-Bahn-Tunneln und korrupte Politiker ist ebenfalls durchaus spannend, aber so ganz ist der Funke bei mir dennoch nicht übergesprungen - vielleicht, weil Vincent sich meistens so unsympathisch aufführt, dass man ihm fast alles, das ihm zustößt, irgendwie gönnt.
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