Gekauft: August 2020
Nachdem ich ja, wir erinnern uns, nun Besitzerin einer Küchenmaschine bin, erschien es mir nur logisch, mich im nächsten Schritt ins Thema Brotbacken einzulesen. Vor vielen Jahren besaß ich bereits einen Brotbackautomaten (irgendwann ging er kaputt und wurde nicht ersetzt), seitdem hatte ich mich dem Thema "Brot selbst machen" nicht mehr gewidmet, das wollte ich nun ändern. Und da ich zunächst keine große Lust hatte, mich mit dem Thema Sauerteig zu widmen, wählte ich als Einstieg das Buch Brot backen in Perfektion mit Hefe von Lutz Geißler.
Beim ersten Durchblättern fühlte ich mich ein wenig ernüchtert: Auch wenn das Cover "vollendete Ergebnisse statt Experimente" verspricht, erklärt Geißler gleich im ersten Kapitel, wie ungenießbar seine eigenen ersten Brote waren, und wie schwer er sich damit tut, "Einsteigerrezepte" zu benennen, weil bei jedem Brot so viel schief gehen kann... Tatsächlich erschien mir das Buch zunächst ziemlich kompliziert, und als mein Freund es mir quasi sofort aus der Hand nahm, um mal eben die Zimtschnecken aus dem hinteren Teil zu backen, erschien mir das übereilt - wir kannten doch die Grundlagenkapitel noch überhaupt nicht!
Die Zimtschnecken gelangen dann sehr gut, allerdings empfand ich das Rezept, und auch das meines kurz danach gebackenen ersten Brotes, als elende Blätterei: Vom eigentlichen Rezept zum Grundrezept für alle Teige, dann zu den Grafiken, die die benötigte Hefemenge verdeutlichen, dann zu den Fotos, die die Schritte der Teigverarbeitung zeigen... das sah schon alles sehr kompliziert aus.
Das ist es aber eigentlich nicht, denn wenn man das Ganze ein- bis zweimal gemacht hat, braucht man das Grundrezept und die Fotos nicht mehr, und es wäre tatsächlich eine ziemliche Platzverschwendung, bei jedem Rezept ein weiteres Mal die Grundschritte aufzulisten.
Mittlerweile habe ich zwei normale Brote, einmal Wurzelbrot und zweimal Brötchen gebacken, aktuell reift in der Küche der erste Pizzateig aus dem Buch... man kann also sagen, dass es gerne und häufig benutzt wird.
Ironisches Detail am Rande: Man braucht für diese Art des Backens, bei der ein Hefeteig mit extrem wenig Frischhefe angesetzt wird und dann 24 Stunden reift, ganz ausdrücklich keine Küchenmaschine. Immerhin ist es aber erlaubt, eine zu benutzen...
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