Gesehen: November 2024


Als ich vor vielen Jahren das Abitur absolviert hatte und nicht so recht wusste, was ich beruflich machen wollte, plante ich eine Weile lang, mich anstelle eines Studiums als Beamtin im Auswärtigen Dienst zu bewerben - hauptsächlich, weil das der einzige Vorschlag war, den der Berufsberater für mich gehabt hatte. Letztlich bin ich dann gar nicht erst zum Bewerbungsverfahren angetreten, so dass wir nie erfahren werden, ob ich eine tolle diplomatische Karriere gemacht hätte. 

Nach Genuss der zweiten Staffel von The Diplomat (über die erste schrieb ich hier) bin ich mit keineswegs sicher, ob die in der Serie gezeigten Verwicklungen auch nur einen Hauch von Realismus aufweisen - wenn ja, bin ich einem äußerst stressvollen, wenn auch sicherlich spannenden Berufsbild entgangen.

Staffel 1 hatte bereits mit einem gewaltigen Cliffhanger geendet: Nachdem die Kate Wyler, Botschafterin der USA in Großbritannien, gemeinsam mit dem Geheimdienst, ihrem eigentlich berufslosen Ehemann und dem britischen Außenminister mehrfach vergeblich versucht hatte, herauszufinden, welches Land hinter der Zerstörung eines britischen Flugzeugträgers steckt, schien es so, als sei der englische Premierminister höchstpersönlich verantwortlich - und hätte außerdem versucht, Wylers Ehemann zu ermorden.

Hier setzt Staffel 2 nahtlos an - Kate versucht, wiederum gemeinsam mit ihren Verbündeten, die Verwicklung des Premierministers zu beweisen, und eine Weile lang sieht es so aus, als würde dieser sein Amt verlieren. Außerdem wird eine Verschwörung aufgedeckt, die verhindern sollte, dass Schottland seine Unabhängigkeit erklärt - und es steht weiter die Frage im Raum, ob Kate das Zeug zur Vizepräsidentin der USA hat, und ob sie diesen Karriereschritt überhaupt gehen möchte. Als dies annähernd geklärt zu sein scheint, kommt plötzlich alles anders - und endet mit einem noch größeren Cliffhanger als Staffel 1.

Die immer von leichter Panik getriebene Handlung, in der alle ständig schnell durcheinander reden und sich im Stundentakt auf neue, stets gefährliche Situationen einstellen müssen, hat mir ein weiteres Mal sehr gut gefallen. Ich hoffe auf eine weitere Staffel.

Kommentar veröffentlichen

0 Kommentare