Sherlock-ed again

by - Mai 26, 2012


Als Quelle für Fernsehtipps eignet sich mein Blog im heutigen Fall eher so mittel, denn die zweite Staffel  der großartigen BBC-Serie Sherlock lief bereits letzte Woche an: An Christi Himmelfahrt kam die erste Folge in der ARD, gefolgt vom Tatortreiniger. Wenn da nicht einer meiner zahlreichen Leser den Programmplan gestaltet hat!

Wenn ich mich schon gerade im Größenwahnsinn übe, kann ich auch behaupten, dass selbst das Autorenteam meinen Blog gelesen haben muss, denn der Titel meines Beitrags zur ersten Staffel, Sherlock-ed, spielt in der ersten Folge von Staffel zwei eine wichtige Rolle.

Immerhin Folge zwei und drei werden aber erst an diesem Pfingstwochenende gesendet, und ich kann nur jedem empfehlen, sie anzusehen. Wie in der ersten Staffel kann man sich sowohl an der an spannenden Handlung erfreuen als auch über wirklich witzige Dialoge amüsieren:


Wie in Staffel eins ist die Umsetzung mit gewagten Kamerafahrten, Perspektivenwechseln und Texteinblendungen sehr innovativ, und wiederum werden auch gerade Fans der Romane ihren Spaß haben, denn die drei Folgenthemen "A Scandal in Belgravia/Bohemia", "The Hound(s) of (the) Baskerville(s)" und "The Reichenbach Fall(s)" setzen drei der bekanntesten Sherlock Holmes-Geschichten um, aber finden dabei oftmals einen völlig neuen Weg.

Darüber hinaus findet auch die aus anderen Verfilmungen etablierte Sherlock Holmes-Folklore ihren Einsatz, vor allem in Form des etwas albernen Deerstalker-Huts, den Holmes ja stets irgendwann tragen muss. In Sherlock trägt Sherlock ihn als Tarnung vor Paparazzibildern für etwa vier Sekunden, muss dieses Bild von sich dann aber wieder und wieder in der Presse sehen.


Auch der stetige Zweikampf mit Moriarty ist ja eher ein Motiv aus vorangehenden Verfilmungen als den Romanen, wird aber hier noch intensiver aufgegriffen als das in der ersten Staffel der Fall war. Und während ich die Figur beziehungsweise ihren Schauspieler in der ersten Staffel eher als Schwachpunkt wahrnahm, weil für mich alles übertrieben psychopathisch erschien, laufen beide in den neuesten Folgen zu ihrer wahren Größe auf und Schauspieler Andrew Scott kann zeigen, was er darstellerisch kann.

Ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich erwähne, dass Sherlock Holmes am Ende der Originalvorlage zu "The Reichenbach Falls" im Zweikampf mit Moriarty zu Tode kommt, später aber wieder aufersteht, weil Autor Arthur Conan Doyle (der selbst keine Lust mehr auf die Figur hatte) sich gegenüber der zornigen Leserschaft ergeben musste.


In der BBC-Serie musste für dieses Szenario natürlich ebenfalls eine Lösung gefunden werden, und die Autoren haben es sich und den Zuschauern nicht leicht gemacht. Sicher ist, dass es im kommenden Jahr wieder drei Folgen Sherlock geben wird, aber ich bin wie alle interessierten Zuschauer schon sehr gespannt, wie uns dann das Ende dieser Staffel erklärt werden wird.


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