Frankfurt Vegetarisch (15): Wondergood
Kürzlich habe ich hier ja schon über meinen Besuch im veganen Restaurant Chimichurri berichtet. Letzte Woche kam dann auch endlich das sehr nahe gelegene und ebenfalls vegane Wondergood an die Reihe. Wiederum fanden wir uns an einem Wochentagsabend ohne Reservierung ein, wiederum erwies sich das als etwas riskant. Meine Freundin, die bereits vor mir eingetroffen war, erzählte mir, der Kellner habe sie etwas unfreundlich an einen Sechsertisch verwiesen und darüber informiert, dass eventuell weitere Gäste dort Platz nehmen würden. Was ja in Ordnung ist, aber man kann es ja auch freundlich sagen.
Als ich dann auch eingetroffen war, dauerte es noch geraume Zeit, bis man uns die Speisekarten brachte, dabei war das Lokal noch nicht sonderlich voll. Dennoch bestellten wir dieses Mal richtig viel: eine Portion Aioli zum Teilen, kleine Vorspeisensalate, danach für mich gebratenen Seitan mit Kräuterkruste und Pfeffer"sahne"sauce und Kartoffelgratin, meine Freundin entschied sich für ein Auberginencurry mit Kichererbsenreis und Knoblauch-Koriander-Joghurt.
Wir bekamen auch alles recht schnell, zunächst also die Aioli und die kleinen Salate, und so weit war auch alles tadellos - selbst wenn die Aioli für 3,50 Euro eine ganz schön kleine Portion war. Dann folgten die Hauptgerichte, und die Begeisterung legte sich. Mein Seitan war sehr salzig, dafür erschien mir das Kartoffelgratin völlig unterwürzt und langweilig. Mir war bewusst gewesen, dass ein Gratin ohne Käse anders schmecken würde, als ich es gewohnt bin, aber ich hatte doch mit etwas Schmackhafterem gerechnet. Die Pfeffersauce war ganz gut, aber ein Genuss war dieses Essen, das immerhin 14 Euro kostete, nicht.
Meine Freundin war mit ihrem Auberginencurry ebenfalls unzufrieden. Ich probierte es und fand es deutlich besser als meinen Seitan, aber es erinnerte mich auch eher an etwas, was ich mir selbst daheim kochen würde und weniger an Restaurantessen. Mit Abstand am besten schmeckte uns der zum Essen bestellte Weißburgunder.
Mein Fazit dürfte also nicht überraschen: Mich konnte das Chimichurri um Längen mehr überzeugen als das Wondergood, sowohl hinsichtlich der Freundlichkeit des Personals als auch bezüglich des Essens. Besprechungen auf Internetportalen sehen das übrigens zum Teil deutlich anders, was möglicherweise erklärt, warum beide Lokale in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander überhaupt existieren können.
Das Chimichurri befindet sich Im Prüfling 63, das Wondergood in der Preungesheimer Straße 1.
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