Der große Schokoladentest (23): Solkiki

by - März 01, 2020


Kürzlich war ich in London und informierte mich im Vorfeld über interessante Schokoladenhersteller. Einige - wie etwa der im Chocoholic-Kreisen sehr bekannte Hersteller Duffy's - waren sowieso gesetzt, aber mein Freund googlete auch nach kleineren, unbekannteren Herstellern und stieß dabei auf Solkiki - die aber gar nicht in London sitzen sondern in Devon. Kurzerhand suchte ich mir online drei Tafeln aus - was mir angesichts der vielen spannenden Sorten sehr schwer fiel - und bestellte sie zu einer im Vereinigten Königreich ansässigen Freundin, die sie mir dann freundlicherweise mitbrachte. Grundsätzlich kann man die Schokolade natürlich auch direkt nach Deutschland schicken lassen, allerdings kostet das Porto, und die Schokolade ist so oder so nicht günstig.

Zum Produkt

Solkiki-Schokolade ist ein echtes Kleinstunternehmen, die Hersteller, Iris und Bob, sind nämlich gerade einmal zu zweit. Das Unternehmen entstand 2007, als die beiden auf der Suche nach einer guten weißen, veganen Schokolade erkannten, dass keine erhältliche ihren Erwartungen entsprach. Mittlerweile ist die Schokolade vielfach preisgekrönt.

Originalität

Es gibt noch andere Hersteller, die ausschließlich vegane Schokolade mit diesem Qualitätsanspruch (Bean to Bar mit allem Pipapo) produzieren, aber viele sind es nicht. Im Online-Shop habe ich 56 verschiedene Sorten gezählt, darunter etwa "Dutch Breakfast Cake" oder "Salty Peanut & Banana". Die schön gestalteten Verpackungen der 56-Gramm-Tafeln sind vollgepackt mit Informationen, zwei meiner Einkäufe hatten auf der Innenseite ihres Pappschubers auch eine Art Formular, in dem ich mein Geschmackserlebnis festhalten konnte. 9/10


Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit gehört hier ganz klar zum Grundkonzept. Die Website sagt aus: "No people, planets or animals are exploited by Solkiki. We trade ethically via trailblazing Direct Trade that allows farmers to set their own prices. We never use any animal products and never will. We don't exploit any lack of knowledge of real chocolate and don't use industrial ingredients. We work off-the-grid using renewable energy." Mehr kann man sich eigentlich kaum wünschen, selbst bei der Herstellung in Devon wird versucht, möglichst wenig CO2 zu produzieren. 5/5

Zutatenqualität

Auch in diesem Punkt gibt es rein gar nichts zu meckern. Alle Zutaten sind "bio", es werden keine Fremdfette und auch kein Vanillin verwendet. Nicht einmal Lecitin kommt als Emulgator zum Einsatz. 10/10

Preis / Leistung

Die Schokolade ist ein teurer Spaß, es ist sogar die teuerste, die ich bisher getestet habe und überholt damit omNom. Die kleinen Tafeln wiegen je 56 Gramm und kosten zwischen 6,75 und 8 Pfund (vereinzelt gibt es sogar noch teurere Sorten). 100 Gramm kommen so, natürlich wechselkursabhängig, auf etwa 13 Euro! Es geht hier aber ja um Preis / Leistung, und angesichts der angelegten Kriterien (Mini-Unternehmen, Ethik, Bean to Bar) gibt es dann doch ein paar Punkte für Solkiki. 3/5


Geschmack

Ich hatte mir entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten gleich drei Tafeln bestellt - je eine aus der Kategorie weiß, "Milch" und dunkel. Meine weiße Schokolade heißt "Yiracheffe Coffee Redskin Peanut White Chocolate", enthält also sowohl Kaffee als auch Erdnüsse. Deshalb ist sie auch hellbraun. Es handelt sich um die am wenigsten süße weiße Schokolade, die ich je probiert habe, was ich als sehr angenehm empfinde. Die Erdnuss ist leicht zu schmecken, beim Kaffee fällt es mir schwerer. Ein sanfter, ausgewogener Geschmack.  11/15

Die "Milchschokolade" heißt "Marañón Coconut Dark Milk Whisky Nibs". Von der als Milchersatz verwendeten Kokosmilch ist nichts zu schmecken, bei 60 % Kakaogehalt wäre ich auch nie darauf gekommen, dass diese fast schwarze Schokolade eine Milchschokolade sein soll. Der Whisky ist sehr schön zu schmecken, und wer Whisky und dunkle Schokolade mag, ist hier richtig. 12/15

Die dunkle Schokolade ist wiederum nicht allzu dunkel und enthält nur 49 % Kakao, sie heißt "Gianduja Dark Chocolate Stoneground With Piedmont Hazelnut". Als Nougatfan freute ich mich besonders auf diese Sorte und wurde nicht enttäuscht: Superlecker, aber eben auch nicht so krachsüß wie andere Produkte dieser Art. 14/15

Gesamturteil

Ich bin Solkiki-Fan, was angesichts des Preise eine Erleichterung darstellt! Die Schokolade erreicht in der Wertung ohne Geschmack stolze 27 von 30 Punkten, inklusive Geschmack werden es für "Yiracheffe Coffee Redskin Peanut White Chocolate" 38, für "Marañón Coconut Dark Milk Whisky Nibs" 39 und für "Gianduja Dark Chocolate Stoneground With Piedmont Hazelnut" 41 von je maximal 45 Punkten.


Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.




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