Der große Schokoladentest (38): Dolfin

by - Oktober 20, 2020


Dolfin war eine der ersten Edel-Schokoladenmarken abseits von Lindt und der Kaufhof-Süßwarenabteilung, die ich überhaupt kannte. Als in Frankfurt Anfang des Jahrtausends der Schokoladenladen "Bitter & Zart" eröffnete, hatte er diese Marke neben ein paar anderen (Bonnat war auf jeden Fall auch dabei und wird hier sicher auch eines Tages vorgestellt) im Sortiment. Zum ersten Mal sah ich Schokoladen-Geschmacksrichtungen wie "Bergamotte" und erschrak über Tafelpreise teils jenseits der 5-Euro-Marke. Dolfin ist hier aber vergleichsweise günstig, aktuell bekommt man eine 70-Gramm-Tafel für 3 Euro.

Zum Produkt

Die belgische Schokoladenmarke gibt es seit 1989, den Markennamen allerdings erst seit 1995. In Der Schokoladentester kritisiert Georg Bernardini, dass das Konzept des Schokoladenherstellers nach 15 (mittlerweile 25) Jahren nicht mehr ausreicht - damals meckerte niemals über eine "banale" Standardschokolade als Basis für die zahlreichen Geschmacksrichtungen, heute erwartet man in diesem Segment schon Bean to Bar-Herkunftsschokolade. Auch die eingesetzten Aromen begeistern ihn nicht, er gibt zwei von sechs Bohnen.

Originalität

Das Design der Tafeln orientiert sich an einer Tabakverpackung und wirkt, als wäre es deutlich älter als 25 Jahre. Mir gefällt dieser klassische Look sehr gut, und die angebrochene Tafel lässt sich in der wiederverschließbaren "Rolle" auch sehr gut sicher verstauen.

Auf der Website zähle ich 16 verschiedene Sorten Milchschokolade und sogar 22 Sorten Bitterschokolade, von denen die überwiegende Mehrheit aromatisiert ist. Es gibt auch ungewöhnliche Geschmacksrichtungen wie Anis, Lavendelblüten oder Birne und geröstete Mandeln. Bei den dunklen Schokoladen gibt es zwei verschiedene "Stärken" mit 60 und 70 % Kakao, außerdem eine nicht aromatisierte mit 88 %. 8/10

Nachhaltigkeit

Zum Thema Nachhaltigkeit schweigt sich die Dolfin-Website aus, vermutlich gibt es auch nichts zu dem Thema zu sagen. Es wird nämlich auch auf die Zeitmarke "Tohi" verwiesen, die sowohl "Bio" ist als auch das Fair Trade-Siegel hat. Wer auf solche Dinge Wert legt, soll wohl einfach dieses Produkt kaufen. 0/5


Zutatenqualität

An den von mir getesteten Tafeln "Cannelle" (Zimt) und "Lavande fin" (Lavendelblüte) habe ich anders als Herr Bernardini hinsichtlich der Zutatenliste nichts auszusetzen. Die Zimtschokolade enthält als Milchschokolade 38 % Kakao, außerdem Zucker, Milchpulver, natürliches Vanillearoma, Sojalezitin und eben Zimt. Die Lavendelsorte ist eine dunkle Schokolade mit 60 % Kakao, enthalten sind neben Kakao, Zucker und Sojalezitin ebenfalls das natürliche Vanillearoma und Lavendelblüten. 8/10

Preis / Leistung

Im Vergleich zu manch anderer Schokolade, die ich hier bereits vorgestellt habe, ist diese ein regelrechtes Schnäppchen, der 100-Gramm-Preis liegt bei 4,30 Euro. 2/5

Geschmack

Die Milchschokolade mit Zimtgeschmack enthält eine ordentliche Menge der Geschmackszutat. Ich finde die Schokolade durchaus lecker. Außer Zimt schmeckt man allerdings auch nichts, und sie ist sehr süß. Ich gebe 9 von 15 Punkten. Die Lavendelschokolade schmeckt, man denkt es sich schon, nach Lavendel, und der ist als Schokoladenaroma nun nicht gerade massenkompatibel. Herr Bernardini schreibt "Erinnert zwar an Mottenkugeln, aber noch erträglich, Nur für spezielle Lavendelliebhaber geeignet" - da schließe ich mich gerne an. 6/15


Gesamturteil

In den objektiv bewertbaren Bereichen erreicht Dolfin 18 von 30 möglichen Punkten, inklusive Geschmack schafft "Cannelle" 27 und "Lavende fine" 24 von maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.


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