Der große Schokoladentest (43): Casa Kakau

by - Januar 24, 2021


Mittlerweile habe ich wirklich schon einige unerwartete Länder als Herkunftsorte hochwertiger Schokoladentafeln betrachtet, etwa Ungarn oder auch Indonesien, aber Bulgarien war noch nicht dabei!

Zum Produkt

Casa Kakau ist wieder einmal ein Mikro-Unternehmen, gegründet 2016 von Ivan und Iva Ilchev, die ursprünglich Schokoladenprodukte für ihren Sohn herstellen wollten, der Laktose-intolerant ist und auch wegen anderer Allergien nur glutenfreie Produkte ohne jegliche Zusatzstoffe verträgt.

Bei dieser Herstallungsmaxime sind die beiden geblieben, und so ist das gesamte Sortiment von Casa Kakau vegan. Hier kommen auch keine Milchersatzprodukte wie Hafer- oder Kokosmilch zum Einsatz, was dazu führt, dass sämtliche Schokoladen dunkel sind.

Neben Tafelschokoladen umfasst das Sortiment auch Schokoriegel, Aufstriche, Trinkschokolade, Kakaotee und - Kakao. Mehrere der Schokoladentafeln sind preisgekrönt.


Originalität

Die 16 verschiedenen Tafelschokoladen haben teils recht ungewöhnliche Geschmacksrichtungen, etwa Rosenwasser-Kardamom oder Ananas und Rosa Pfeffer, es gibt auch eine zuckerfreie Sorte, die mit Stevia gesüßt ist. Das Design der normalen Tafeln (es scheint auch andere zu geben, de etwas aufwändiger gestaltet sind) empfinde ich als eher nüchtern. 6/10

Nachhaltigkeit

Kasa Cacao ist ein reiner Bean to Bar-Hersteller, der seine Kakaobohnen direkt aus Ecuador bezieht. Auf den Tafeln findet sich nur das Utz-Logo (das für eine relativ niedrige Stufe des fairen Handels steht), aber auf der Website versichert der Hersteller, dass die Kakaobohnen von persönlich ausgewählten Kakaobauern stammen, die für ihre Ware fair entlohnt werden. 4/5



Zutatenqualität

Entsprechend der Maxime des Unternehmens, möglichst pure und unmodifizierte Zutaten zu verwenden, lesen sich die Zutatenlisten wie erwartet übersichtlich. Die getestete Sorte "Dark & Orange" enthält neben  Kakao und Zucker nur gezuckerte Orangenschalen, die Sorte "Dark & Cranberry" entsprechend getrocknete Cranberries. Es ist kein Emulgator enthalten und (alles andere wäre auch eine Enttäuschung gewesen) keine Aromen. Ein Biosiegel suchte ich allerdings vergeblich. 9/10

Preis / Leistung

90 Gramm der Schokolade kosten vergleichsweise günstige 3,95 Euro. Für eine preisgekrönte Bean-to-Bar-Schokolade geradezu ein Schnäppchen! 4/5


Geschmack

Bei der Auswahl der "Testtafeln" orientierte mein Freund (der mir die Tafeln geschenkt hatte) sich an den Preisen, mit denen diese ausgezeichnet wurden: "Dark & Orange" hat bei den "International Chocolate Awards" 2018 eine Bronzemedaille im europäischen Wettbewerb bekommen, "Dark & Cranberry" in der Kategorie Osteuropa 2017 eine Silbermedaille. Unabhängig von den Preisen hätte ich mich vermutlich für andere Testsorten entschieden, denn ich bin keine riesige Freundin von Trockenfrüchten in Schokolade (und es gäbe beispielsweise auch Tafeln mit Kaffeebohnen, Kokosnuss oder Nüssen).

Ich muss aber sagen, dass mich sowohl die Optik als auch der Geschmack der Tafeln positiv überrascht haben. Bei beiden Tafeln kann man die "Fruchtbeigabe" auf der Unterseite deutlich sehen - und anders als bei den hier verrissenen Tafeln von "Raccoon" auch geschmacklich erkennen. Orange und Cranberries sind problemlos als solche zu erschmecken, die Schokoladenbasis gefällt mir ebenfalls sehr gut. Ich gebe beiden Sorten 11 von 15 Punkten.

Gesamturteil

Wenn man den Geschmack außer Acht lässt, schneidet Casa Kakau mit 23 von 30 Punkten sehr ordentlich ab. Die Gesamtpunktzahl liegt dann für die "Dark & Cranberry" und auch die "Dark & Orange" bei jeweils 34 von maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.


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