Der große Schokoladentest (18): Rózsavölgyi Csokoládé

by - Dezember 02, 2019


Ich habe keine Ahnung, wie man "Rózsavölgyi Csokoládé" auch nur annährend richtig ausspricht! Die Produkte kommen, man ahnt es schon, aus Ungarn, und das Ungarische hat bekanntlich keine echte Verwandtschaft zu anderen Sprachen. Ich bin aber recht zuversichtlich, dass "Csokoládé" "Schokolade" bedeutet.

Dass ich die Tafeln, die man in diversen deutschen Onlineshops erwerben kann, testen konnte, verdanke ich meinem Freund. Er hatte sie bestellt, weil sie im hier häufig erwähnten Buch Der Schokoladentester beeindruckende fünf von sechs Bohnen abgesahnt hat.

Zum Produkt

Die Website des Herstellers gibt nicht allzu viel her, dank meines Buches weiß ich aber, dass die Manufaktur 2005 von einem Ehepaar gegründet wurde. Die beiden legen sowohl Wert auf hervorragende Zutaten und haben zu diesem Zweck direkte Beziehungen zu Kakaobauern geknüpft, als auch auf ein ansprechendes und originelles Design.

Neben den Schokoladentafeln wird auch Konfekt angeboten, außerdem Dragees und spezielle Schokoladen für Kinder.


Originalität

Die Schokoladentafeln sind rein optisch betrachtet sicherlich die schönsten, die ich bislang gesehen habe. Die Quadrate sind in eine Art gemustertes Geschenkpapier gehüllt, eine Banderole informiert über den Inhalt. Öffnet man die Verpackung, ist die Tafel an sich mit einem sehr attraktiven Blumenmuster geprägt und erinnert an eine Fliese. Der Website entnehme ich, dass es auch Tafeln mit einem anderen Design gibt, sehr gut sehen sie aber alle aus.

Was die Sortenvielfalt angeht, kann hier ebenfalls niemand meckern. Es werden allein 19 Sorten "Bean to Bar"-Schokolade angeboten, hinzu kommen weitere 20 verschiedene aromatisierte Tafeln, in ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie (vielleicht unvermeidlich) "Hot Paprika", "Olives and Bread" oder "Masala". Wer das alles zu verrückt findet, bekommt aber auch eine Mandel- oder Gianduja-Schokolade. 10/10


Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitssiegel weisen die Tafeln nicht auf, allerdings arbeiten die Hersteller eng mit ihnen bekannten Bauern und Initiativen zusammen, was quasi eine gewisse Nachhaltigkeit mit sich bringt. Es kommen auch zumindest teilweise Biozutaten zum Einsatz. Der Website kann man außerdem entnehmen, dass Rózsavölgyi Csokoládé den Dian Fossey Gorilla Fund unterstützt, also Geld für den Schutz der Wildgorillas spendet. 3/5

Zutatenqualität

Bei einem derart edlen Produkt dürfte sich fast von selbst verstehen, dass nur die feinsten Zutaten zum Einsatz kommen. Die von mir getestete Bean-to-Bar-Sorte "Porcelana" enthält 71 % Kakao, die Vollmilchschokolade mit karamellisiertem Lavendel und Sternanis enthält keinerlei Zusatzstoffe oder Aromen, lediglich den Emulgator Rapslezitin. 10/10

Preis / Leistung

Ebenso klar muss sein, dass ein so schönes und "besonderes" Produkt natürlich seinen Preis hat. Die kleinen 70-Gramm-Tafeln kommen in Ungarn je nach Sorte auf 6  bis 7,50 Euro, im deutschen Onlinehandel bezahlt man eher 8 bis 10 Euro. 100 Gramm kosten somit etwa 11,30 Euro! Aber natürlich sind solche Tafeln auch nichts das man in einen Kuchen bäckt oder mal schnell vor dem Fernseher wegnascht. 3/5


Geschmack

Besonders gespannt war ich auf die Sorte "Porcelana", die eine sehr seltene und begehrte Kakaosorte enthält - es ist angeblich die beste Sorte des Criollo-Kakaos. Die Tafel entpuppte sich nach dem Auspacken als fast schwarz. Der Schokoladengeschmack war kräftig, klar und angenehm. Dass ich erschmecken könnte, dass es sich hier um eine der besten Kakaosorten handelt, kann ich allerdings nicht behaupten, aber ich weiß schon, dass meine Geschmacksknospen nicht die allerbesten sind. 12/15

Die Sorte mit karamellisiertem Lavendel und Sternanis schmeckte in jedem Fall sehr originell, die Karamellschicht am Lavendel war deutlich erschmeckbar. Ob man gleich zwei eher spezielle Aromen wie Lavendel und Anis kombinieren muss, sei einmal dahin gestellt... 9/15

Gesamturteil

Ohne die Geschmackswertung erreicht die Schokolade von Rózsavölgyi Csokoládé bei mir stolze 26 von 30 Punkten. Inklusive Geschmackswertung reicht es bei der Porcelana für 38 von 45 Punkten, für die Caramelized Lavender sind 35 Punkte drin.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking! 

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.



You May Also Like

0 comments