Der große Schokoladentest (64): Chokumi
Wenn man in Deutschland beginnt, sich für die (eigene) Herstellung von Pralinen zu interessieren, stößt man relativ schnell auf den Blog von Nele Marike Eble, auf dem sie massenweise kostenlos Rezepte vorstellt. Ebenso schnell entdeckt man, dass der Blog mittlerweile eingestellt wurde, da die Urheberin ihr Hobby vor einigen Jahren zum Beruf gemacht hat und mittlerweile unter dem Namen Chokumi sowohl Pralinen und Schokoladen verkauft als auch Pralinenkurse anbietet.
Zum Produkt
Werkstatt und Kurse befinden sich aber in Braunschweig, also nicht
gerade in meiner räumlichen Nähe. Um so erfreuter war ich, als ich 2020
die Gelegenheit nutzen konnte, Pralinen und Schokolade beim "Championnat du Chocolat" in Koblenz zu kaufen. Alternativ kann man die Produkte aber auch ganz einfach im Onlineshop erwerben. Das Sortiment an Tafelschokoladen ist eher klein aber fein.
Originalität
Nachhaltigkeit
Zu diesem Thema musste ich bei der Herstellerin nachfragen. Dass sie, die als Kleinstunternehmen mit der Pralinenherstellung und dem Vertrieb sicherlich schon genug zu tun hat, nicht von der Bohne weg produziert, dürfte klar sein. Ich hatte bereits gesehen, dass unter den Tafelschokoladen auch eine "Ruby"-Variante ist, was eine Verbindung zum Konzern Barry Callebaut (einem der größten Schokoladenproduzenten der Welt) nahe legt - dieser hat diese spezielle Kakaobohne nämlich patentieren lassen. Und tatsächlich stammen die Kuvertüren, wie mir mitgeteilt wurde, von Cacao Barry, einem Mitglied des besagten Konzerns. Gleich dazu erhielt ich einen Link, unter dem das Unternehmen erläutert, wie es bis zum Jahr 2025 klimaneutral werden will. Zudem ist Cacao Barry mit seiner Mutterfirma Mitglied bei Cocoa Horizons, einem Programm, das sich neben Umweltthemen auch dem Umgang mit den Menschen aus der Kakaoproduktion widmet.
Zutatenqualität
Die Tafelschokoladen enthalten Kakao, Zucker, Milchpulver und die jeweiligen Geschmackszutaten. Als Emulgator dient Sojalecitin, Fremdfette sind nicht enthalten. Allerdings ist in den Knusperperlen, die die Sorte "Helles Karamell" zieren, natürliches Aroma enthalten. Als Überzug, vermutlich ebenfalls für die Perlen, dient Schellack - das ist grundsätzlich kein qualitatives Problem, aber streng genommen ist diese Schokoladensorte damit nicht mehr vegetarisch. 7/10
Preis / Leistung
Die beiden Schokoladentafeln kosten jeweils 5,50 Euro und wiegen je 80 Gramm, 100 Gramm kosten demnach 6,88 Euro. Kein billiges Produkt, aber dafür ein wahrhaft handgemachtes aus kleiner "Auflage". 1/5
Geschmack
Ich hatte mich für die beiden Sorten "Milchcafé" und "Helles Karamell" entschieden. "Milchkaffee" ist eine recht dunkle Milchschokolade mit sicht- und schmeckbaren Kaffeebohnenstückchen. Bei den beiden ganzen Bohnen in einer der Ecken war ich mir zunächst nicht sicher, ob sie absichtlich angebracht waren, aber nachdem auch die im Shop abgebildete Tafel so aussieht, ist das wohl Teil des Designs. Im Geschmack tut diese Schokolade genau, was sie soll: Der Kaffeegeschmack ist kräftig und sehr angenehm. 12/15
Die Sorte "Helles Karamell" ist eine weiße Schokolade, die durch den Karamellanteil hellbraun wirkt - Ähnliches habe ich schon von Sirene und auch Hotel Chocolat probiert. Dadurch, dass weiße Schokolade einen eher schwachen Eigengeschmack hat, kann der Karamell sich besonders gut durchsetzen. Bei der Chokumi-Variante kommen auch noch karamellisierte Knusperkugeln ins Spiel, die gut zur Schokolade pasten und das Mundgefühl etwas spannender machen. Ebenfalls sehr angenehm und empfehlenswert. 12/15
Gesamturteil
In den objektiv beurteilbaren Kategorien erreicht Chokumi 19 von maximal 30 Punkten. Bezieht man den Geschmack ein, kommen beide getesteten Sorten auf je 31 von 45 Punkten.
Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
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