Der große Schokoladentest (56): Duffy's

by - Juni 01, 2021


Duffy's, manchmal auch "Red Star Duffy's" genannt, ist eine der Schokoladen, die ich mir kaufte, weil sie in Der Schokoladentester so gut besprochen worden waren. 2011 wertete Georg Bernardini die damals noch recht junge Marke mit 4 von 6 Bohnen und nannte sie den besten Bean-to-Bar-Hersteller Englands. Zu diesem Zeitpunkt kaufte das junge Unternehmen für manche seiner Schokoladensorten noch fertige Fair Trade-Kakaomasse ein, mittlerweile scheint man komplett auf Bean-to-Bar umgestiegen zu sein.

 

Zum Produkt

Duffy's existiert seit 2009, der Gründer Duffy Sheardown hatte zunächst 30 Jahre lang Rennautos gebaut, bevor er sich nach einem familienfreundlicheren Beruf umsah. Darin war er erstaunlich erfolgreich, denn bereits 2011 gewann das Unternehmen seine ersten Preise. Angeboten werden neben Schokoladentafeln nur Kakaotee und geröstete Kakaobohnen.



Originalität

Duffy's bietet hauptsächlich Bean-to-Bar-Schokoladen aus Bohnen unterschiedlicher Herkunft an, die wenigen aromatisierten Sorten fallen eher in die "Standard"-Kategorie (zweimal Kaffee, Meersalz, die in Großbritannien beliebte Schokoladensortre Orange), dazu kommen ein paar reine Milchschokoladen. Insgesamt ist das Sortiment eher klein und das Design der Tafeln zumindest von außen ausbaufähig - die Schokolade selbst trägt sehr groß das Firmenlogo und sieht durchaus schick und edel aus. 5/10

Nachhaltigkeit

Sheardown war es von Anfang an wichtig, Fair Trade.Bohnen zu verwenden. Mittlerweile stammt der Kakao für seine Produkte aus unterschiedlichen Kakaoprojekten, zu denen auf den zugehörigen Tafeln Informationen vermerkt sind. Über Fair Trade- oder Biosiegel verfügen die Schokoladen nicht, die Angaben erscheinen mir aber glaubwürdig. 4/5

Zutatenqualität

Die Zutatenlisten der Schokoladen sind einfach gehalten, als Emulgator kommt Sojalezitin zum Einsatz. 10/10

Preis / Leistung

Ein günstiges Vergnügen stellen Duffy's Schokoladen nicht dar: Die 60-Gramm-Tafeln kosten je nach Sorte zwischen 6 und 7 Pfund, was einen 100-Gramm-Preis von etwa 15 Euro ergibt. Immerhin handelt es sich hier aber um einen wirklich kleinen Hersteller, der seine Kakaolieferanten fair bezahlt und ein sehr gutes Produkt herstellt. 2/5



Geschmack

Ich habe mir im Londoner Geschäft von Paul A Young zwei preisgekrönte Tafeln ausgesucht: "Guatemala Rio Dulce 70%" hat 2016 bei der Academy of Chocolate eine Goldmedaille gewonnen, "Corazon del Ecuador 43% milk chocolate with oak-smolked salt and crushed nibs" (ein etwas sperriger Name) erhielt bei derselben Institution 2017 Bronze. 

Die dunkle Schokolade aus Guatemala soll laut Angaben auf der Verpackung nach Honig, schwarzer Johannisbeere und ein bisschen Pfeffer schmecken. Zumindest die Honignote ist tatsächlich erkennbar. Für eine 70-prozentige Schokolade hat diese erstaunlich viel Süße, workt dabei aber keineswegs überzuckert.  11/15

Der Star des Tastings war aber die andere Sorte, "Corazon del Ecuador 43% milk chocolate with oak-smolked salt and crushed nibs". Auf der Verpackung heißt es "Generally I say that my chocolate bars are to be savoured carefully and enjoyed sparingly. Not his time! The smoked salt sweetens the soft milk chocolate and the crushed cocoa beans add a slight crunchy textureand the whole thing is pretty addictive." Dem habe ich wenig hinzuzufügen, in der Tat ist diese Tafel zum Zeitpunkt des Schreibens bereits aufgegessen. 13/15


Gesamturteil

In den objektiv bewertbaren Kategorien erreicht Duffy's ordentliche 21 von 30 Punkten. Zieht man den Geschmack hinzu, schafft "Guatemala Rio Dulce 70%" 32 und "Corazon del Ecuador 43% milk chocolate with oak-smolked salt and crushed nibs" 34 von maximal 45 Punkten.


Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.


You May Also Like

0 comments