Gelesen: Juli 2021
Von Ken Bruen hatte ich bereits den Irland-Krimi The Guards gelesen (beziehungsweise eigentlich gehört), in dem ein alkoholkranker Ex-Polizist im Galway der frühen 2000er ein Verbrechen aufklärt, für das sich sonst fast niemand interessiert. Der Krimi gefiel mir ganz gut, aber war auch sehr deprimierend. Als ich aber sah, dass es von dem Autor noch andere, teils preisgekrönte Krimireihen gibt, entschied ich mich als nächstes für Bust, den Beginn einer Krimireihe, die er gemeinsam mit Jason Starr geschrieben hat - letztgenannter stammt aus Brooklyn und hat auch allein schon diverse Krimis veröffentlicht.
Bust ist dabei wohl der Versuch, eine Art moderne Pulp Fiction zu schreiben. Der skrupellose, reiche, aber auch dumme Geschäftsmann Max Fisher hat ein Verhältnis mit seiner Sekretärin Angela und möchte sie heiraten. Angela ihrerseits hat in Bezug auf Max keine romantischen Illusionen und außerdem bereits einen Freund aus dem kriminellen Milieu. Also überredet sie Max, diesen (von dem er natürlich nicht weiß, dass er Angelas Partner ist) zu engagieren, damit er Max' Ehefrau ermordet. Nach dem Mord geht so einiges schief: Die Polizei verdächtigt Max, den Mord veranlasst zu haben, ein Außenstehender erpresst Max und Angela, weil er von ihrem Verhältnis weiß - und Angelas Freund mordet munter weiter.
Durchaus beabsichtigt dürfte dabei sein, dass keine, aber wirklich keine der agierenden Figuren in irgendeiner Form sympathisch ist - alle sind gewissenlose Egoisten, die bei der kleinsten Schwierigkeit jede andere Person bedenkenlos im Stich lassen. Das machte die Lektüre für mich aber recht unerfreulich, weil man letztlich allen Charakteren nur wünscht, dass sie gerecht bestraft werden.
So denke ich, dass Bust objektiv gesehen kein schlechter Roman und der offensichtlich vorhandene Erfolg irgendwie berechtigt ist, aber für mich war das leider gar nichts.
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