Gekauft: Juni 2022

by - Juli 07, 2022

Achtung, jetzt wird's spießig: Sie fast zehn Jahren wohnen mein Freund und ich in einer gemieteten Doppelhaushälfte, umgeben von vielen anderen Häusern, die allesamt etwa zum Zeitpunkt unseres Einzugs neu gebaut waren und in der Mehrheit von ihren Eigentümern bewohnt werden. Viele dieser Häuslebauer widmen ihren Häusern und deren Terrassen und Gärten so viel Arbeit und Mühe, dass ich mich manchmal frage, wie sie es schaffen, nebenbei auch noch berufstätig zu sein. Ich bezweifele, dass ich als Hauseigentümerin einen vergleichbaren Aufwand betreiben würde (da viel zu faul und ungeschickt), kann aber im Ansatz verstehen, dass man ein Haus, für das man sich selbst hoch verschuldet hat, mit besonderer Sorgfalt behandelt.

Ich bin bei unserem gemieteten Haus da eher in der Fraktion "nur das Allernötigste", das zeigt sich zum einen alljährlich am Unkraut, das zwischen den Gehweg- und Terrassenplatten sprießt und dann irgendwann einmalig von mit entfernt wird, um dann sofort nachzuwachsen. Zum anderen haben sich in den letzten zehn Jahren auf diesen Platten sogenannte Flechten gebildet - eine Mischung aus Pilz und Alge, die sich als weißes Fleckenmuster zeigt, das Jahr für Jahr stärker wird. 



Schön sieht das nicht aus, besonders gestört hat es mich dennoch nie - allerdings hatte ich doch zunehmend das Gefühl, dass unsere Einfahrt immer mehr zum Schandfleck zwischen all den perfekt gepflegten Gärten und Vorgärten um uns herum wurde. Was nun die Entfernung von Flechten angeht, ist sich das Internet Uneins: Schwierig ist sie in jedem Fall, manche preisen einen speziellen Reiniger an, andere sagen, man könne allenfalls mit einer Drahtbürste und viel Arbeit begrenzte Erfolge erzielen.

Wir entschieden uns für eine vergleichsweise einfache Methode und erwarben im Juni einen kleinen Hochdruckreiniger. Dieses Gerät schließt man an Steckdose und Wasserversorgung an, und dann erzeugt es mittels unterschiedlicher Aufsätze einen mehr oder weniger starken Wasserstrahl, mit dem man viele Gegenstände vergleichsweise mühelos reinigen kann. So weit die Theorie.

Als das Gerät ankam, reinigten wir damit zunächst die Gartenmöbel und den arg veralgten und verschmutzen Sonnenschirm. Letzterer wurde zwar tatsächlich relativ mühelos sauber, allerdings hat er nun auch einige Stellen, an denen der Stoff durch die Behandlung nun sichtbar dünn geworden ist. Wir merken uns: Ruhig die Anleitung konsultieren, die für jeden Einsatz den richtigen Aufsatz empfiehlt.

Letztes und dieses Wochenende ging es dann an die Bodenplatten. Tatsächlich zeigte sich, dass der Hochdruckreiniger die unschönen Flechtenflecken entfernt, allerdings braucht man dafür die höchste Stufe und auch durchaus Zeit. Hinzu kommt, dass man in dem Prozess auch jede Menge Schmodder zwischen den Platten löst, der sich dann zu einer immer größeren, übel riechenden Matschmasse sammelt.

Letztlich war die Reinigung der Platten also nicht ganz so einfach und schnell wie in der Hochdruckreinigerwerbung, aber vermutlich immer noch leichter und bequemer als mit jeder anderen Methode. Ich habe keine großen Zweifel, dass die Flechten nachwachsen werden, aber für den Moment fällt unsere Einfahrt im Nachbarschaftsvergleich nicht mehr negativ auf...

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