Der große Schokoladentest (84): Mission Chocolate
Schon wieder gibt es ein neues Schokoladen-Herkunftsland zu entdecken: Mission Chocolate stammt aus São Paulo in Brasilien.
Zum Produkt
Hinter der Schokoladenmarke steht Arcelia Gallardo, die lange Zeit ein Schokoladengeschäft in San Francisco betrieben hat und nun ihre eigene Schokolade herstellt. Eines der Ziele der Marke ist es, mit lokalen Zutaten zu arbeiten, entsprechend enthalten die Tafeln Zutaten wie Guave, Umbu oder Barunüsse - vieles davon dürfte bei uns weitgehend unbekannt sein, kommt aber eben aus Brasilien und Umgebung.
Originalität
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist ebenfalls ein großes Thema bei Mission: Die Hersteller finden, dass jeder Teil der Versorgungskette adäquat entlohnt werden sollte. Die Schokoladenbauern erhalten beispielsweise für ihre Bohnen das Vierfache des marktüblichen Fair Trade-Preises. Man versucht zudem, nicht nur persönliche Beziehungen zu den Produzenten der Zutaten aufzubauen, sondern auch zu den Verkäufern des fertigen Produktes. 5/5
Zutatenqualität
Mission Chocolate ist ein Bean-to-Bar-Hersteller mit hohen Qualitätsansprüchen, und wer so viele Preise gewonnen hat, arbeitet natürlich sowieso mit den besten Zutaten. Auf den Zutatenlisten findet sich dann auch nichts außer Kakao, Kakaobutter, Zucker, eventuell Milchpulver und den Geschmackszutaten. 10/10
Preis / Leistung
Leider habe ich kein Geschäft gefunden, dass Mission Chocolate aktuell in Deutschland anbietet. Im US-Onlineshop Bar and Cacao (der aus Demver nach Deutschland liefert) werden die 60-Gramm-Tafeln für 10 US-Dollar angeboten, das würde einem Preis von 15 Euro für 100 Gramm entsprechen. Ordentlich, aber eben auch für eine ethisch korrekt produzierte, preisgekrönte Schokolade aus Brasilien. 3/5
Geschmack
Ich konnte zwei Sorten probieren:
Cupuaçu ist eine 70prozentige dunkle Schokolade mit kandiertem Cupuassu. Worum es sich dabei handelt, musste ich nachschlagen: Es handelt sich um einen (natürlich) brasilianischen Baum, dessen Früchte mit dem Kakao verwandt sind. Die Schokolade an sich ist angenehm süß und überhaupt nicht bitter, die Fruchtstücke verbreiten im Kontrast dazu eine gewisse Säure. Viel mehr Eigengeschmack konnte ich nicht feststellen. Die Schokolade an sich schmeckt mir aber sehr gut, und die Fruchtstücke passen zumindest gut dazu. Bei den International Chocolate Awards 2019 wurde sie mit Gold ausgezeichnet. 12/15
Meine zweite Sorte heißt Pão de Mel, dabei handelt es sich anscheinend um einen brasilianischen Kuchen. Die Beschreibung "creamy milk chocolate with warm spices" ließ mich an Weihnachten denken, und tatsächlich erinnern mich die hinzugefügte Gewürze an einen Weihnachtsmarkt, ich gehe davon aus, dass es sich um Anis und Kardamom handelt. Die Würzung ist aber zum Glück recht dezent. Dennoch eine Schokolade, die ich am liebsten im Winter essen möchte. 10/15
Gesamturteil
In den objektiv bewertbaren Kategorien erreicht Mission 27 von 30 Punkten, eins ehr gutes Ergebnis. Zieht man den Geschmack der von mir probierten Sorten hinzu, erreicht die Sorte Cupuaçu 39 und Pão de Mel 37 von maximal 45 Punkten.
Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
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