Neulich im Museum (1): Musée de l'Orangerie

by - November 10, 2022


Im August verbrachten mein Freund und ich eine ganze Woche in Paris. Ich kannte die Stadt vorab quasi nicht, weshalb hier, anders als bei unseren Londonbesuchen, das traditionelle "Touristenprogramm" im Vordergrund stand. Dazu gehörten auch diverse Museen - ehrlich gesagt auch mehr als ich im Vorhinein erwartet hatte.

Gleich an unserem Ankunftstag machten wir uns von unserer weit im Stadtwesten gelegenen Unterkunft auf, um uns einen ersten Einblick in die Stadt zu verschaffen, sahen vom anderen Seine-Ufer aus den Eiffelturm und spazierten dann am Fluss entlang bis zum Place der la Concorde und dem Louvre. Der direkt benachbart gelegenen Jardin des Tuileries erwiesen sich als nicht sonderlich spannend, aber darin befindet sich auch das Musée de l'Orangerie, in dem man vor allem Monets großflächige Seerosenbilder betrachten kann. Diese hat der Künstler in den 1920er Jahren dem französischen Staat geschenkt, der sie - auch heute noch - in zwei großen, ovalen Räumen im Erdgeschoss ausstellt.



Wir hatten uns nicht vorab um Eintrittskarten bemüht - was online problemlos möglich gewesen ware - sondern besuchten das Museum spontan. Obwohl wir uns erst einmal draußen in eine Schlange einreihen mussten, kamen wir relativ schnell an die Reihe und ins Museum. Allerdings war es innen, an einem Sonntagnachmittag im August, ordentlich voll. Die bis zu 17 Meter breiten und zwei Meter hohen Gemälde, die quasi die gesamten Wände der beiden Räume bedecken, würden an und für sich eine tolle Atmosphäre schaffen und zum Versinken einladen. Das funktionierte aber nur bedingt, wenn man ständig anderen im Weg stand - und umgekehrt - die noch dazu eifrig Selfies und Instagram-Stories aufnahmen.



Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es zwei Säle mit den Seerosenbildern gibt, und es ging offenbar vielen anderen Besuchenden ähnlich - im zweiten Saal wäre dann nämlich deutlich weniger los, was mich ein wenig mit dem Gedrängel im ersten versöhnte. Erstaunlich ist übrigens, wie unterschiedlich die einzelnen Bilder sind, die ja alle dasselbe Thema haben.

Hat man die beiden Säle besichtigt, kann man noch ein ganzes Museum voll anderer Bilder berühmter Künstler besichtigen, etwa von Renoir, Sisley, Cézanne und auch Picasso. Ich muss aber gesehen, dass mir diese kaum im Gedächtnis geblieben sind - was sicher auch damit zu tun hat, dass wir während unserer Reisewoche noch drei weitere Museen besucht haben.



Sollte ich dieses Museum nochmals besuchen, würde ich vorab Tickets buchen und dabei versuchen, in einer weniger belebten Phase des Tages zu kommen - vielleicht morgens direkt zu Beginn der Öffnungszeit, oder vielleicht auch Abends kurz vor Schluss.


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