Gekauft: Januar 2023
Von Sport war hier, abgesehen von dem einen oder anderen Wanderurlaub, schon lange nicht mehr die Rede, und das liegt daran, dass es auch nichts zu sagen gab. In meinen Frankfurter Jahren war ich Mitglied eines Fitness-Studios, aber als Berufspendlerin schien sich das nie zu lohnen. Meine Zeit als Läuferin endete, als ich nach dem Trainieren immer wieder Migräne bekam - was sich auch bei zwei Versuchen, wieder anzufangen, wiederholte. Und während sich viele in den Corona-Jahren 2020 und 2021 Fahrräder kauften oder Peloton-Bikes mieteten, reichte es bei mir nur zu Spaziergängen und einer (wirklich guten) Yoga-App.
Spätestens während meines letztjährigen Madeira-Urlaubs, bei dem sich so mancher lange Anstieg für mich als Herausforderung erwies, dachte ich aber doch darüber nach, ob ein Heimtrainingsgerät nicht eine gute Sache wäre. Ich hatte sogar eigentlich schon beschlossen, den ohnehin nie genutzten Fernseher und dessen Regal aus meinem Arbeitszimmer zu verbannen und an seiner Stelle einen Crosstrainer aufzustellen. Die Recherche, welches Gerät es denn sein sollte, erwies sich aber als schwierig, die Stiftung Warentest beispielsweise fand alle von ihr untersuchten gleichermaßen schlecht. Kurz danach zogen die Katerkinder Iggy und Bowie ein und stellten alles auf den Kopf - und wohnten noch dazu meistens in besagtem Arbeitszimmer, wo sie zur Gefahr für ein Trainingsgerät werden könnten oder umgekehrt. Ich vergaß das Thema wieder.
Im Januar fing dann für mich sehr überraschend mein Freund, der mir gegenüber eigentlich noch nie das Bedürfnis geäußert hatte, Sport zu machen, davon an, dass er gerne ein Rudergerät hätte. Rudern hatte ich für mich selbst nie in Betracht gezogen, aber ein wenig Googlen ergab, dass die früher in den Fitness-Studios eher als Staubfänger aufgestellten Rudermaschinen mittlerweile ausgesprochen beliebt sind: Rudern vereint Cardio- und Krafttraining, ist gut für den Rücken - und die Geräte sind im Vergleich zu Crosstrainern auch relativ platzsparend.
Mein Freund hatte sich auch gleich ein besonders schickes Gerät ausgesucht - nicht etwa (was angesichts unserer Unerfahrenheit vielleicht vernünftiger gewesen wäre) eine 300-Euro-Rudermaschine für Einsteiger, sondern die Echtholzvariante mit Wassertank. Ich musste zugeben, dass eine solche Maschine, speziell dann, wenn man sie bei Nichtgebrauch aufrecht an die Wand lehnt, optisch zumindest nicht störte. Wir waren dann aber doch nicht wahnsinnig genug, uns das Original der Marke Waterrower (das man auch in der Serie House of Cards bewundern kann) zu gönnen, sondern kauften für etwa zwei Drittel der Kosten den Nachbau der Hamburger Firma Sportplus.
Der wurde auch innerhalb weniger Tage geliefert. Der Zusammenbau war zu zweit durchaus machbar, allerdings zeigte sich dabei auch schon, dass sich eine meiner Hoffnungen nicht erfüllen würde: Ich hatte nämlich ein bisschen erwartet, dass man die mittlerweile halbwüchsigen Kater beim Rudern ausreichend beaufsichtigen könnte, ohne sie aussperren zu müssen. Iggys Neigung, unter den Rudersitz zu klettern, der ja auf Schienen vor und zurück rutscht, machte das aber unmöglich: Wenn man ihm beispielsweise über eine Pfote fahren würde, könnte ihn das schwer verletzen.
Ohne Erfahrungen mit anderen Rudermaschinen gesammelt zu haben, finde ich das Rudern mit Wasserwiderstand schon einmal sehr angenehm, was die Geräuschentwicklung betrifft. Der "Nachteil" ist, dass ein Ändern des Widerstand nur durch Hinzufügen oder Abpumpen von Wasser zu bewerkstelligen ist, man kann ihn also nicht mal eben höher oder niedriger stellen. Aber das geht beim Rudern auf dem echten Wasser ja auch nicht...
Die Rudermaschine verfügt über ein Display, über das man Trainingsmodi auswählen und verschiedene Parameter überwachen kann. Wer mehr möchte (zum Beispiel Werte abspeichern), muss per Bluetooth eine App verbinden. Hier bin ich noch in einer Testphase, in der mich bislang weder die Bluetooth-Verbindung noch die Apps selbst überzeugt haben. Aber man kann vermutlich auch wie beim Joggen "einfach machen".
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