Gekauft: Juli 2023
Manchmal denke ich lange über eine Anschaffung nach und breche sie dann doch irgendwann übers Knie... so auch im Juli. Seit vielen Jahren lebe ich mit Katzen zusammen, und seit fast eben so vielen bin ich der grundsätzlichen Meinung, dass bei all den herumfliegenden Haaren und Katzenstreubröseln ein Staubsaugeroboter eine prima Anschaffung wäre. Zu Elmos und Kamis Lebzeiten gab es dabei aber ein gravierendes Problem: Die beide erbrachen sich des Öfteren, und die Vorstellung, dass ein Saugroboter unbemerkt durch eine solche unappetitliche Lache fahren könnte, war keine schöne.
Iggy und Bowie erbrechen auch hin und wieder, aber selten. Also hatte ich nun monatelang einen irgendwann in stundenlangen Vergleichen ausgewählten Saugroboter (ein recht einfaches Modell ohne Wischfunktion) im Amazon-Warenkorb und wartete darauf, dass er wieder so günstig angeboten würde, wie er gewesen war, als ich ihn entdeckte. Der sogenannte "Prime Day", an dem Amazon besonders tolle Sonderangebote auffährt, erwies sich in diesem Kontext als purer Nepp: Der Roboter meiner Begierde wurde kurz vor dem besagten Tag um 50 Euro teurer und dann als Sonderangebot genau um diesen Betrag wieder reduziert.
Um so skeptischer wurde ich, als Amazon mir irgendwann als Alternative einen stark reduzierten Roomba-Sauger ans Herz legte (Roomba von iRobot ist der Marktführer unter den Saugrobotern, während ich mich ursprünglich für ein No Name-Produkt entschieden hatte). Ich legte diesen zur Beobachtung ebenfalls in den Warenkorb, um dann am nächsten Tag zu erkennen, das dieses Sonderangebot echt gewesen war: Der Roomba kostete nun statt 250 Euro wieder dauerhaft 400.
Frustriert versuchte ich es beim Hersteller, sah, dass dieser einen "Summer Sale" veranstaltete und bestellte sehr kurzentschlossen das ebenfalls auf 250 Euro reduzierte Modell "i1": Stichwort "übers Knie brechen".
Seit letzter Woche wohnt der Sauger nun hier, und es hat sich bereits gezeigt, dass ein wenig mehr Recherche nicht geschadet hätte: Iggy und Bowie finden den neuen Mitbewohner nämlich höchst interessant, und während sie ihm, wenn er gerade bei der Arbeit ist, noch Respekt entgegenbringen, hat ihm Bowie im Ruhestand schon einige Borsten seiner Fugenbürste abgeknabbert (immerhin konnte ich bereits in Erfahrung bringen, dass es die Bürste auch günstig als Ersatzteil zu kaufen gibt, sogar in Zehnerpacks).
Ein Staubsaugen nach Zeitplan (was sonst natürlich sehr attraktiv wäre) ist somit nicht wirklich möglich, der Roomba darf bei uns nur dann saugen, wenn ein Mensch daheim ist und ihn nach verrichteter Arbeit in Sicherheit bringen kann. Wenn er sich festfährt, was regelmäßig an den Kufen unserer Esszimmerstühle passiert, schickt er mir übrigens per App Nachrichten aufs Handy und bittet um Hilfe, auch wenn der Schmutzbehälter voll ist, werde ich informiert - das ist immerhin nützlich, selbst, wenn man sich nur in einem anderen Zimmer befindet.
Eine weitere Überraschung: Das von mir gewählte Modell ist deutlich lauter als erhofft, in etwa genauso geräuschvoll wie ein normaler Staubsauger. Zu diesem Thema hatte ich mir vorab schlicht keine Gedanken gemacht.
Als Basismodell kann unser Roomba auch keine Raumkarten anlegen, aus denen man dann gezielt auswählen könnte, welche Bereiche aktuell gesaugt oder ignoriert werden sollen: Er saugt einfach überall, wo er hin kommt, bis er entweder fertig ist oder sein Schmutzfach geleert werden muss. Das finde ich aber nicht weiter schlimm, und wenn doch einmal ein einzelnes Zimmer gesaugt werden soll, kann man ihn darin ja auch einfach einsperren.
Dennoch, aktuell laufen noch die 30 Tage Probezeit, die iRobot auf alle Modelle als erweiterte Widerrufsfrist gewährt, und ich bin tatsächlich noch nicht völlig entschlossen, ob der kleine Roomba als Familienmitglied dauerhaft bleiben darf.
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