My Year In Lists (3): Miniserien

by - Januar 03, 2024



Die Schwierigkeit der Kategorisierung von Serien als Miniserien dauert an: Letztes Jahr war The Bear der klare Sieger, hat aber mittlerweile eine (ebenfalls tolle) zweite Staffel, weshalb ich es diesmal unter die regulären Serien eingeordnet habe. Das ist aber auch kompliziert...

5. Queen Charlotte - A Bridgerton Story (Netflix)


Eine Miniserie aus der Kategorie "guilty pleasures" (da doch sehr leichtgewichtig), die eine abgeschlossene Vorgeschichte des Netflix-Hits Bridgerton erzählt: Die titelgebende Queen Charlotte gab es im England des 18. Jahrhunderts wirklich, als deutschstämmige Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, die mit dem an einer heute nicht klar identifizierbaren Geisteskrankheit leidenden George III. verheiratet war - und an dessen Stelle regierte. Die Miniserie ist aber alles andere als historisch korrekt, denn sie erzählt nicht nur die Liebesgeschichte zwischen Charlotte und George, sondern erklärt auch eine Grundlage des Bridgerton-Universums, nämlich die Existenz nicht-weißer englischer Adeliger im England vor 300 Jahren.

Die Liebesgeschichte zwischen Charlotte und George, die kurz nach ihrer Hochzeit erst überrascht feststellen, dass sie einander ausgesprochen sympathisch finden - und dann mit der Tatsache zurecht kommen müssen, dass George von mysteriösen Anfällen von Unzurechnungsfähigkeit geplagt wird, fand ich überraschend herzerwärmend.


4. Shining Girls (Apple TV)


Eine Frau im New York der 1980er Jahre lebt mehr schlecht als recht damit, dass sich Details "ihrer" Realität immer wieder unangekündigt verändern - sowohl im eher kleinen Rahmen (ihr Arbeitstisch verändert sich während der Mittagspause) als auch im großen (sie ist plötzlich mit einem Kollegen verheiratet).

Trotz dieses Handicaps beginnt sie, sich sehr für einen Serienmörder zu interessieren, der möglicherweise auch einmal versucht hat, sie zu ermorden - was  natürlich sehr schwierig ist, wenn man sich nicht auf sein eigenes Gedächtnis verlassen kann. Hier habe ich schon einmal zu der Serie geschrieben.


3. Tokyo Vice (HBO)


Die Serie (die demnächst eine zweite Staffel bekommt und somit wiederum ein Wackelkandidat der Abteilung "Miniserie" ist) basiert auf den Memoiren des Journalisten Jake Adelstein, der es im Jahr 1999 als erste Ausländer schaffte, als Journalist für die größte japanische Tageszeitung zu arbeiten.

Adelstein kommt im Rahmen seiner journalistischen Recherchen in Kontakt mit der Unterwelt von Tokio, in der ein Machtkampf zwischen verschiedenen Yakuza-Gruppen tobt. Er schließt eine inoffizielle Partnerschaft mit einem Polizisten und tauscht mit diesem Informationen aus - wobei auf beiden Seiten das Vertrauen nicht riesig ist.

Das Eintauchen in diese sehr fremde und bedrohliche Welt gefiel mir gut.


2. Die nettesten Menschen der Welt (ARD)



Diverse deutsche Alltagsgeschichten entwickeln sich kurzfristig zu etwas völlig anderem und deutlich Gruseligerem. Viel mehr sollte man über die Serie vor dem Ansehen nicht wissen - hier schrieb ich bereits über sie.


1. Bad Sisters (Apple TV)


Fünf Schwestern beschließen, dass der Ehemann von einer von ihnen nicht mehr tragbar ist und beseitigt werden muss. Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen: Auf der früheren sieht man den Entschluss zum Mord und diverse Fehlversuche, außerdem bekommt man immer mehr Informationen zu den konkreten Untaten der Zielperson. Auf der späteren ist der Mann bereits tot, ohne, dass den Zuschauern (und vielen Protagonistinnen) klar wäre, was ihm letztlich passiert ist - wobei der für die Lebensversicherung des Verstorbenen zuständige Versicherungsangestellte sehr erpicht darauf ist, den Schwestern ein Kapitalverbrechen nachzuweisen.

Spannend, humorvoll und unterhaltsam.



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