Neulich beim Pralinenkauf in Amsterdam
Wenn man an Amsterdam denkt, liegt das Thema nicht ganz so nahe wie im kulturell ähnlichen Belgien, aber natürlich hat auch die niederländische Stadt im Schokoladenbereich einiges anzubieten. Im Rahmen unserer Wochenendreise habe ich es immerhin in drei Geschäfte geschafft:
Chocolaterie Pompadour
Das kleine Geschäft liegt mitten im touristischen Zentrum, und wären wir zufällig vorbei gekommen, wäre ich vielleicht nicht hineingegangen - was man im Internet nur erahnen kann, ist nämlich die Enge, die sich dadurch ergibt, dass es im Eingangsbereich gleich zwei Bedientheken gibt (eine für Kuchen, die andere für Pralinen), die einander gegenüber liegen - aber hier muss man natürlich auch durchgehen, wenn man den Cafébereich betreten oder verlassen möchte. Gedrängel ist also vorprogrammiert.
Trotz der Menschenmassen wurde ich an der Pralinentheke aber überraschend schnell und auch überaus kompetent und freundlich bedient. Auf Bildern im Internet hatten mir die grünen Pralinen besonders gut gefallen. Nach ihnen erkundigte ich mich als erstes und erfuhr, dass sie mit grünem Tee und Zitronengras gemacht seien - und, dass es die einzige nicht-traditionelle Sorte des Geschäfts sei. In der Tat wirkte der Rest des Sortiments eher konservativ, aber es fiel mir natürlich trotzdem nicht schwer, mir ein kleinen Tütchen mit zu probierenden Kandidaten zusammenzustellen. Die verwendete Kuvertüre stammt übrigens von der französischen Edelmarke Valrhona.
Besonders gut geschmeckt hat mir eine Nougatpraline mit Krokantschicht, aber auch der Klassiker Pistazienmarzipan war hier außergewöhnlich gut gelungen.
(Huidenstraat 12, 1016 ES Amsterdam, Website)
Puccini Bomboni
Im Internet kann man sich Bilder des Sortiments von Puccini ansehen, das dort aussieht, es sei es zur Selbstbedienung auf einem Tisch angerichtet. So etwas spricht mich natürlich an! Vor Ort beeindruckte mich als erstes die beeindruckende Größe der Pralinen - aus der Menge Zutaten, die Ans van Soelen und ihre Tochter, Chocolatiére Sabine van Weldam, für ein Konfektstück vorsehen, würden andere leicht vier machen.
Im harschen Kontrast zur Chocolaterie Pompadour war ich hier die einzige Kundin - es handelt sich auch um ein reines Ladengeschäft ohne Café. Dass die Pralinen so groß sind, schlägt sich natürlich im Preis nieder, wenn man sich 5 oder 6 aussucht, aber man bekommt ja auch reichlich Ware fürs Geld.
Der Website von Puccini entnehme ich, dass für die Füllungen weder Zucker noch Butter verwendet wird - dazu hätte ich gerne mehr gewusst, denn es wäre doch interessant, zu wissen, durch was beide Komponenten ersetzt werden.
Beim Probieren zeigte sich: So eine Puccini-Praline ist ganz schön sättigend - und Ferrero muss seine Behauptung, ein Duplo sei die größte Praline der Welt, wohl einmal überdenken. Insbesondere die Zimtpraline mit ihrer fluffigen und überaus zimtigen Füllung hat mir sehr gut geschmeckt. Insgesamt hätte ich eigentlich nicht erwartet, einmal eine Praline als zu groß zu empfinden, aber in diesem Fall bin selbst ich ein wenig überfordert... man hat einfach immer sehr viel von einer Sorte und in einer Portion.
(Staalstraat 17, 1011 JK Amsterdam und Singel 184, 1016 AA Amsterdam, Website)
Van Soest
Zuletzt besuchten wir das an einem regnerischen Sonntagmorgen erstaunlich gut besuchte Geschäft van Soest. Das eigentlich geräumige Ladengeschäft fühlte sich durch eine zusätzliche Eistheke und einen Präsentiertisch in der Mitte recht beengt an, wobei sich alle Flächen unter der gewaltigen Menge an Pralinen, Konfekt und vor allem äußerst attraktiver Osterware zu biegen schienen.
Das Geschäft von Franny van Soest, die in dritter Generation Konditorin ist, besteht seit 2008. Auch hier wurde ich sehr freundlich bedient und suchte mir an der Theke einige Pralinen aus. Leider wurde allerdings vergessen, mir die erbetene Broschüre dazu zu packen, so dass ich beim Probieren raten muss. Am besten geschmeckt hat mir ein Trüffel mit Amaretto.
(Frederiksplein 1A, 1017XK Amsterdam, Website)
Ich fand alle drei Geschäfte gut - wenn ich nur eines nochmals besuchen dürfte, wäre es vermutlich die Chocolaterie Pompadour.
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