Seltsam, ich habe hier anscheinend noch nie ausführlich über Only Murders in the Building geschrieben, dabei haben mein Freund und ich im Oktober die bereits vierte Staffel der Serie zu Ende gesehen.

Steve Martin, Martin Short und Selena Gomez spielen drei New Yorker, die durch Zufall dazu kommen, gemeinsam einen True Crime-Podcast zu produzieren - in dessen Rahmen sie die Verbrechen, über die sie berichten, natürlich auch aufklären müssen. Während die erste Staffel einen Großteil ihrer Handlung daraus zieht, dass alle drei einander im Grunde nicht sonderlich gut leiden können, werden die Protagonisten im Laufe der Staffeln beinahe widerwillig zu guten Freunden.

Die Serie zieht dennoch einen Großteil ihres Unterhaltungswertes aus den Kabbeleien der Hauptfiguren - und aus dem Podcast-Thema (typische Moderationen, wie man sie etwa aus dem bekannten Vorbild "Serial" kennt, persiflieren das Genre) -  und in jeder Staffel geht es darum, mindestens einen höchst mysteriösen Mordfall aufzuklären, was die Geschichten spannend macht.

Es handelt sich allerdings nicht um die Art Serie, in der es zielführend ist, selbst mitzuraten - normalerweise wissen die Zuschauer maximal genauso viel wie die Hauptfiguren. Und auch, wenn der Schauplatz ein altehrwürdiges Appartmenthaus in Manhattan ist: Von New York bekommt man in der Serie so gut wie nichts zu sehen. Es geht ganz klar mehr um Atmosphäre und Humor und weniger um einen perfekt konstruierten Krimi.

In der gerade zu Ende gegangenen Staffel bekommt die Geschichte noch eine weitere Ebene, indem das Trio nicht nur den Mord an Charles' (Martin) Stuntfrau aufklären muss, sondern parallel ein auf den Ereignissen von Ttaffel 1 basierender Spielfilm gedreht wird, in dem die Protagonisten von Zach Galifianakis, Eva Longoria und Eugene Levy verkörpert werden (die übrigens nachträglich einige Handlungslöcher der ersten Staffel aufdecken, was ich sehr gelungen fand).

Überhaupt sind Gaststars ein festes Feature der Serie - in der ersten Staffel gehörte Sting zum Kreis der Verdächtigen, in der aktuellen verkörperte Melissa McCarthy Charles' Schwester und Maryl Streep setzte eine Rolle aus der Vorgängerstaffel fort und heiratete letztlich Oliver (Short). 

Insgesamt empfinde ich die Serie als höchst unterhaltsam - nur sollte mich niemand allzu genau danach fragen, was warum in welcher Staffel passiert ist.