Kommen wir zu den "echten" Fernsehserien, also solchen mit tendenziell mehr Folgen und dem Potenzial auf mehrere Staffeln - das in vielen Fällen bei den hier aufgelisteten auch bereits umgesetzt wurde. Dank eines Schnäppchen-Abos für Disney+ haben wir aktuell auch Zugriff auf das dortige Sortiment - und das zweifelhafte Vergnügen, nach jahrelanger Abwesenheit wieder mit Werbeunterbrechungen konfrontiert zu werden...
Eine "honourable Mention" gibt es für Loudermilk - die Serie wure bereits 2021 beendet, hat aber erst 2024 ihren Weg ins deutsche Netflix gefunden. Sehr lustig, alle drei Staffeln.
5. Extraordinary (Disney+) - Staffel 1 und 2
"Brauchen wir wirklich noch eine weitere Superheldenserie?" fragte ich mich bei weitem nicht zum ersten Mal. Und ja, es ist kaum zu glauben, aber Emma Moran, die das Drehbuch zur Serie begann, als sie selbst noch zur Universität ging, ist noch etwas Neues zum Thema eingefallen. Die Handlung spielt im Großbritannien der Gegenwart - mit dem wichtigen Unterschied, dass so gut wie jeder Mensch an seinem 18. Geburtstag eine besondere Kraft entdeckt. Teils sind diese Fähigkeiten nützlich, wie etwa fliegen oder durch die Zeit reisen zu können. Manche Kräfte sind allerdings auch eher sinnlos, wie etwa, den eigenen Anus als 3-D-Drucker benutzen zu können oder dass man dauerhaft aussieht, als sei man 12 Jahre alt.
Die Protagonistin von Extraordinary, Jen, scheint keine Superkraft zu besitzen, was ihr mächtig zu schaffen macht. Auch sonst steht sie eher auf der Verliererseite: Sie hat mit dem frühen Tod ihres Vaters zu kämpfen, verfügt über keine vernünftige Ausbildung und ihr Liebesleben läuft ebenfalls suboptimal. Immerhin besitzt sie gute Freunde - die allerdings auch ständig Probleme haben. Extraordinary ist eine eher lustig gemeinte (und auch häufig sehr komische) Version des "Was wäre, wenn es Superkräfte gäbe" Szenarios - und damit eine echte Erholung von The Boys, wo stets die Bösesten gewinnen.
4. The Marvelous Mrs. Maisel (Amazon Prime) - Staffel 5
Seit 2017 lief die Serie schon, und Midge Maisel, ursprüngliche jüdische Hausfrau aus New York City in den späten 1950er Jahren, die sich irgendwann unterstützt von ihrer Agentin Suzie in den Kopf setzt, Comedy-Star zu werden.
Die letzte Staffel umspannt mit etlichen "Vorausblenden" den Zeitraum zwischen den 1960ern und heute, die Haupthandlung erzählt aber, wie Midge zur Mitarbeiterin der "Gordon Ford Show" wird und dies als Sprungbrett nutzen will, selbst darin aufzutreten - bis sie erfährt, dass Mitarbeiter aus Prinzip nicht vor die Kulissen dürfen.
Eine weitere wirklich lustige und zudem auch wunderschön gefilmte Serie, die ein adäquates Ende gefunden hat.
3. The Diplomat (Netflix) - Staffel 2
Wer hätte gedacht, dass es so aufregend ist, Botschafterin der USA in London zu sein? Kate Wyler zumindest nicht, sie wollte lieber nach Afghanistan und hat kein Interesse an Staatsbanketts, schicker Kleidung und Smalltalk. Allerdings entpuppt sich die Position als anspruchsvoller als erwartet, als das Vereinigte Königreich von einer unbekannten Macht bedroht wird: ein Flugzeugträger wird angegriffen und versenkt. Die USA als Bündnispartner sollen eigentlich nur helfen, aber sowohl Kate als auch ihr offiziell arbeitsloser Ehemann Hal lassen Geheimdienstkontakte spielen, um die Hintergründe zu durchschauen.
Das setzt sich in Staffel 2 fort, während der immer klarer wird, dass die Drahtzieher nicht in Russland sondern auf den britischen Inseln selbst zu suchen sind - hier schrieb ich bereits zu der Staffel..
2. 3 Body Problem (Netflix) - Staffel 1
3 Body Problem ist das neue Projekt der Macher von Game of Thrones, die sicher so ziemlich alles hätten umsetzen können, an dem sie Interesse hatten. Entschieden haben sie sich für eine chinesische Romanserie, die sich um den Einfall von Außerirdischen auf der Erde dreht - was allerdings erst nach mehreren Folgen deutlich wird. Davor ist alles höchst mysteriös: Die Physik scheint nicht mehr wie gewohnt zu funktionieren, Menschen sehen vor ihren Augen persönliche Countdowns, andere begehn anscheinend grundlos Selbstmord - und all das hat anscheinend etwas mit einem exklusiven Computerspiel zu tun.
Anders als bei Game of Thrones werden die Zuschaer nicht sonderlich stark emotional involviert, wenn einem auch natürlich das Überleben der Menschheit am Herzen liegt. In diesem Fall stehen eine zweite und auch eine dritte Staffel bereits fest. Hier habe ich bereits über die Serie geschrieben. Insgesamt irgendwie nicht zu 100 Prozent gelungen, aber zweifellos superspannend, überraschend und höchst originell - darüber hinaus mit einem spannenden Gedankenexperiment: Wie agiert man, wenn die Katastrophe zu 100 Prozent kommt, aber erst in ein paar hundert Jahren?
1. Slow Horses (Apple TV+), Staffel 3
Schon letztes Jahr mit den ersten beiden Staffeln auf Platz 1, nun mit der dritten, die mehr Aufmerksamkeit auf die "Sekretärin" Catherine Standish richtet, von der man nun auch endlich sämtliche Details darüber erfährt, wie sie in Slough House gelandet.ist. Jackson Lamb ist genaus ekelhaft wie immer, währned seine Agenten eher durch Enthusiasmus als Kompetenz überzeugen, aber immerhin moralisch auf der richtigen Seite stehen - im Gegensatz zum britischen Geheimdienst.
Es gibt übrigens eine weitere Staffel der Serie, die ich aber noch nicht kenne.
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