Gesehen: Dezember 2018

by - Januar 15, 2019

Gesehen habe ich im Dezember so einiges, immerhin hatte ich zwei Wochen frei. Im Monatsrückblick stelle ich die Serie You vor, die so massiv von Netflix beworben wurde, dass sich sicherlich auch viele andere nicht entziehen konnten.

Zur Handlung: Wir erleben alles aus der Sicht des Buchhändlers Joe, der sich gleich zu Anfang in seine Kundin Beck verliebt. Für den Zuschauer wird schnell klar, dass Joes Nachforschungen hinsichtlich der Studentin und Möchtegernschriftstellerin bald den nachvollziehbaren Bereich verlassen und lupenreines Stalking sind - Joe liest nicht nur Becks Fülle von Social Media Postings, er verfolgt sie auch, bricht in ihre Wohnung ein, überwacht ihre Freundschaften und stiehlt bei der nächsten echten Begegnung ihr Handy, um zukünftig Zugriff auf ihre Nachrichten zu haben. Später wird klar, dass er auch vor physischer Gewalt nicht zurückschreckt.



Ähnlich wie bei der Serie Dexter indentifiziert sich der Zuschauer dennoch meistens mit Joes Sichtweise, was nicht zuletzt daran liegt, dass Beck und ihre Freunde allesamt unglaublich selbstverliebt sind, was den psychotischen Joe im Vergleich menschlich wirken lässt. So kümmert er sich als einziger um sein Nachbarskind, das schwer unter einer drogenabhängigen Mutter und einem brutalen Stiefvater zu leiden hat. Man beobachtet deshalb Joes ständig schlimmer werdende Taten zwar nicht gerade beifällig, kann sich aber auch nicht sonderlich aufregen, wenn er etwa Becks extra-unsympathischen Exfreund entführt.

Realistisch ist all das natürlich nicht - weder, dass Joe es immer wieder schafft, ganze Gespräche an öffentlichen Orten mitzuhören, ohne dabei selbst aufzufallen, noch, dass er bei Einbrüchen oder sogar Morden nie erwischt wird. Auch, dass er es überhaupt zeitlich schafft, seine Stalkingaktivitäten neben Beruf und  - irgendwann - Beziehung auszuüben, erscheint mehr als unwahrscheinlich.

Insgesamt eine durchaus gut gemachte und unterhaltsame Serie, deren Cliffhanger am Ende eine nächste Staffel erwarten lässt. Ob ich diese dann auch sehen möchte, weiß ich noch nicht: You scheint die Art Serie zu sein, die ich gerne und gespannt ansehe, aber auch schnell wieder vergesse.


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