Der große Schokoladentest (32): Kilian & Close

by - Juli 20, 2020



Interessanterweise ist Kilian & Close ein veganer Bean to Bar-Hersteller. Gut, dasselbe haben wir schon bei Solkiki gesehen, was mir aber bei Kilian & Close zusätzlich auffällt: Auf der Website finde ich zu diesem Thema keinerlei Statement. Als wäre es eine alltägliche Entscheidung, mal eben ohne Milchprodukte zu arbeiten, und nicht weiter erwähnenswert. Was stattdessen ins Auge fällt: Jede Menge nationale und internationale Auszeichnungen für die Produkte.

Zum Produkt

Iveta Kilianova und Ciarán Seán Close haben ihr kleines Unternehmen 2014 in Rostock gegründet, mittlerweile ist ihr Geschäft nach Waren in Mecklenburg-Vorpommern umgezogen. Kilian & Close hat aktuell nur Tafelschokolden im Sortiment, auf der Website finde ich zehn verschiedene.


Originalität

Mal eben sein gesamtes Sortiment vegan zu gestalten, ohne dabei auf den kompletten Bereich "Milch- oder weiße Schokolade" von Haus aus zu verzichten, ist sicherlich ungewöhnlich, wobei Solkiki bei ähnlichem Konzept eine deutlich größere Sortenvielfalt im Angebot hat. Was die Geschmacksrichtungen angeht, fallen "Erdnuss und französische Süßkirsche" und "Mandel-Rosine" als besonders ungewöhnlich ins Auge. Vier Tafelschokoladen sind Bean to Bar-Herkunftsschokoladen ohne weitere Geschmackszusätze. 7/10

Nachhaltigkeit

Die Website erklärt: "Wir verwenden ausschließlich Rohstoffe, die nach Bio-Richtlinien angebaut und geerntet wurden. Weiter sollte die Herstellung unter fairen Bedingungen durch Produzenten erfolgt sein, die sich der Entwicklung ihrer Gemeinde und ökologischen Stabilität ihrer Region verschrieben haben." 5/5


Zutatenqualität

Ebenfalls laut der Website legen die Schokoladenhersteller größten Wert auf erstklassige Zutaten und prüfen beispielsweise die von ihnen verwendeten Nüsse vor Ort einzeln und persönlich (den Kakao sowieso). Die Zutatenlisten der beiden von mir getesteten Schokoladen enthalten als einzige "Überraschungszutat" Kokosnuss - in Form von Kokosblütenzucker und Kokosmilchpulver. Offensichtlich hat man sich für Kokosnuss als Ersatz für Milchbestandteile entschieden. Ob das eine gute Idee war, verrate ich weiter unten...

Darüber hinaus enthalten die Tafeln nichts, das nicht den eigenen hohen Qualitätsmaßstäben entsprechen würde. 9/10

Preis / Leistung

Die Schokoladentafeln wiegen jeweils 85 Gramm, der 100-Gramm-Preis liegt bei stolzen 8,25 Euro. Ein hoher Preis, der bei einem Minihersteller mit hohem Qualitätsanspruch aber auch nicht sonderlich überrascht. 3/5


Geschmack

Zum Testen hatte ich mir zum einen die Sorte "Walnuss" ausgesucht, eine "Milchschokolade" mit 52 Prozent Kakao. Zum anderen probierte ich eine weiße, oder in diesem Falle eher grüne, Schokolade in der Sorte "Pistazie". Bei beiden kann man die verwendeten Nüsse gut an der Außenseite sehen, in der Schokoladenmasse sind sie aber offensichtlich ebenfalls - gemahlen - vorhanden. Das sieht schon einmal sehr lecker aus, und da an Pistazien wegen ihres hohen Preises gerne einmal gespart wird, ist es auch beruhigend, zu sehen, dass das hier nicht der Fall ist.

Der restliche Geschmackstest hängt stark davon ab, wie man zu Kokosnuss steht, denn die Verwendung von Kokosprodukten anstelle von Kuhmilch ist sensorisch durchaus deutlich wahrnehmbar. Ich persönlich habe damit kein Problem und fand beide Schokoladen lecker. Die Pistazie finde ich geradezu hervorragend, die Walnuss sehr gut, bei letzterer hätte ich mir vielleicht noch mehr Walnüsse außen an der Tafel gewünscht.

Ganz anders mein Mittester, dem der Kokosnussgeschmack beide Geschmacksrichtungen komplett verleidete.

Da ich die Geschmacksnoten aber allein festlege, bekommt die Sorte Walnuss von mir 10 Punkte, Pistazie sogar stolze 12.

Gesamturteil

Als Gesamturteil ohne Geschmackskategorie erreicht Kilian & Close somit 24 von 30 Punkten, inklusive Geschmack schafft Walnuss 34 und Pistazie 36 von 45 möglichen Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.




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