Een nacht in Antwerpen (3): Der Pralinenkauf

by - Juli 05, 2023


Aller guten Dinge sind drei! Daher war es selbstverständlich klar, dass ich mich für meine Leserinnen und Leser aufopfere, um nach den Stationen Brüssel und Leuven, auch in Antwerpen belgische Pralinen (jenseits von Neuhaus, Leonidas & Co.) zu testen.

Gleich am Anreisetag führte uns die von mir ausgearbeitete Route noch vor unserem Einchecken ins B&B zu zwei Palinengeschäfte, da diese am anschließenden Sonntag nicht geöffnet hatten. 



Erster Halt war Jitsk, ein Geschäft, das auch außerhalb Antwerpens Filialen hat, aber hier zu Hause ist. Neben dem hübschen Logo sprach auch für das Geschäft, dass es von Gault Millau ausgezeichnet wurde. Der kleine Laden befindet sich mit zahlreichen anderen schicken Geschäften auf dem Gelände der Stadtbrauerei. Im Sortiment befinden sich neben den Pralinen auch zahlreiche Riegel. Die Pralinenauswahl war am Besuchstag nicht riesig, aber in Ordnung, die Bedienung freundlich und effizient. Und es gab Probierpralinen!



In Anbetracht der Tatsache, dass ich damit rechnete, noch weitere Pralinengeschäfte aufzusuchen, entschied mich mich für das kleinste Set, 9 Pralinen für 9,50 Euro. Alle bisher probierten erwiesen sich als exzellent: Jitsk sollte man, wenn man die Gelegenheit bekommt, aufsuchen! Favorit: Salz-Macadamia.



Mit dem Auto ging es gleich weiter zur nächsten Station, Chocolatier Goossens. Irgendwo hatte ich vorab gelesen, hier habe einst der US-Botschafter eingekauft und sei so beeindruckt gewesen, dass auf seine Empfehlung nun das Weiße Haus Stammkunde sei. Das hatte mich mit einem edlen Geschäft rechnen lassen, während Goossens in der Realität mehr als ein bisschen ramschig wirkte. Das gigantische Sortiment umfasste diverse "Sonderprodukte" wie iPhones und Champagnerflaschen aus Schokolade, die mich eher an die deutsche Kette Hussel als an etwas Exklusives denken ließen. In Brüsseler Touristengeschäften werden auch gerne Schokoladenbrüste und -penisse angeboten, immerhin die hatte man hier nicht im Schaufenster - auch wenn es tatsächlich Brüste-Pralinen zu kaufen gibt.

Auch die Pralinentheke war zum einen extrem gut gefüllt und zum anderen komplett unbeschriftet, weshalb ich mich von der Auswahl überfordert für ein vorgepacktes Sortiment entschied - dabei hätte die sehr freundliche Verkäuferin mir sicher auch die einzelnen Sorten erklärt.

Während ich mich auf die Schokolade und meinen Einkauf konzentriert hatte, hatte mein Freund auf der Ladentheke neben Zeitungsartikeln ein ausgedrucktes Fax mit einer Bestellung des Fürstenhauses von Monaco entdeckt. Die Prominenten mögen Goossens also... vermutlich waren sie aber auch noch nie in dem überfrachteten Ladengeschäft. Wäre ich hier nur einfach vorbei spaziert, ohne etwas über das Renommee des Chocolatiers zu wissen, hätte ich sicherlich nichts gekauft.



Für sechs riesige Pralinen bezahlte ich 7,95 Euro. Die drei Herzen sind jeweils "Doppelpralinen", also aus zwei Hälften zusammengesetzt (kennt man von manchen Schokoladen-Ostereiern). Geschmacklich finde ich die Pralinen durchaus ordentlich, fürs Weiße Haus würde ich aber, wenn ich die Entscheidungsträgerin wäre, sicher etwas noch Tolleres finden. Am besten mundete mir das dunkle Herz, das im Inneren mehrere Füllungsschichten aufweist.



Bereits am Ankunftstag entdeckten wir im Vorbeigehen auch das Geschäft (das gleichzeitig auch ein Café ist) von Günther Watté, das ich dann erst am Sonntag aufsuchte - vielleicht ein Fehler, da meine Bedienung sich an diesem Tag als ausgesprochen mürrisch erwies. Die kleinste erhältliche Verkaufseinheit umfasste dann 20 Pralinen, während mir eigentlich weniger gereicht hätte... und mir wurde auch nicht einmal eine Broschüre mit den Sortennamen angeboten. Das Geschäft allerdings wirkte sehr edel und das Café einladend.



Für meine relativ große Pralinenmenge berappte ich 17,94 Euro. Die Pralinen erwiesen sich als teils eher durchschnittlich, teils dann aber auch extrem lecker - die Schnittpraline "Watté" mit der abgebildeten Hand beispielsweise (es handelt sich um das Firmenlogo) ist ganz großartig. Geschmacksrichtung: Haselnusskrokant mit Feuilletine



Das letzte Schokoladengeschäft der Reise war The Chocolate Line des Chocolatiers Dominique Persoone. Das laut meinem Reiseführer ehemalige Enfant Terrible der belgischen Schokoladenszene (er arbeitete mit ungewöhnlichen Zutaten wie Blumenkohl und Speck) wurde 2004 in den Guide Michelin aufgenommen.

Das knallvolle Ladengeschäft mit mehreren Räumen liegt in der Fußgängerzone, wendet sich klar an Touristen und will diesen mit Figuren aus Schokolade, Scherzartikeln wie Schokoladen-Hundehaufen sowie einer einsehbaren Schokoladenproduktion etwas Besonderes bieten. Die Schokoladentheke wies Dutzende bunte Pralinen auf - von den von uns in Antwerpen besuchten Chocolatiers ist Persoone der einzige, der standardmäßig mit Farbe arbeitet. Gleich mehrere sehr freundliche Bedienungen waren bemüht, die beachtliche Zahl von Kunden effizient zu bedienen. Ein Heftchen mit den Sortennamen bekam ich hier allerdings ebenfalls nicht.



Für den kleinsten erhältlichen Ballotin mit acht Pralinen bezahlte ich 9,50 Euro. Meine Erwartungen waren begrenzt: Mir war das Geschäft zu touristisch, das Angebot zu viel, der mehrfach im Geschäft groß abgebildete Chocolatier zu selbstdarstellerisch.

Aber... Pralinen kann er wirklich! Die von mir gewählten schmeckten mir allesamt exzellent. Favoriten: Apero (Maracuja mit Wodka), Yuzu (Himbeere, Karamell, Yuzu), Tiger Mango (Mango, Joghurt, Kardamom), Brasil (Koriander, Chili, Cachaça, Limette) und und und...

Zusammenfassend würde ich als Top-Anlaufstellen für Chocoholics in Antwerpen also in erster Linie Jitsk und The Chocolate Line empfehlen.

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