My Year In Lists (8)
Miniserien
In meinem Haushalt gab es zunächst die Diskussion, ob die Miniserien dieses Jahr eine eigene Kategorie bekommen sollten, anschließend zerbrachen wir uns die Köpfe, was genau denn überhaupt eine Miniserie ausmacht! Richtige Klarheit herrscht in diesem Punkt immer noch nicht. Ich würde sagen, es handelt sich um eine überschaubare Zahl Folgen (unter zehn?), und es wird eine Geschichte erzählt, die nicht unbedingt der Fortsetzung bedarf. Auch wenn es immer wieder auch Miniserien gibt, die fortgesetzt werden, man denke nur an die stets extrem kurzen Sherlock- und Black Mirror-Staffeln!
5. Bad Banks
Eine Thrillerserie, die im Frankfurter Bankenmilieu, genauer gesagt im Investment Banking, spielt? Schon aus beruflichen Gründen musste ich mir diese Koproduktion von ZDF und Arte ansehen, und tatsächlich werden die Figuren gelegentlich im auf diesen Bereich fokussierten Kollegenkreis erwähnt. Ich verstehe nun etwas besser, was ein Cat Bond ist, dabei schafft er die Serie aber eigentlich sehr gut, zum einen das Bankenmilieu zumindest halbwegs plausibel darzustellen, sich andererseits aber nicht an Details aufzuhängen. Dass man als quasi Berufsanfängerin bei einer deutschen Bank damit rechnen kann, auch gleich eine riesige Luxuswohnung gestellt zu bekommen, bezweifele ich aber einmal...
Die Handlung ist spannend, und ich wurde davon überrascht, wer nun letztlich wen betrog - was ich positiv bewerte. Bad Bank bekommt übrigens eine zweite Staffel, in der dann zweifellos weiter intrigiert und einander verraten wird.
4. The End of the F***ing World
Auch diese Serie bekommt eine zweite Staffel! Nötig wäre diese nicht, die Geschichte um die beiden Außenseiter James und Alyssa ist eigentlich zu Ende erzählt. Die Handlung: James hält sich für einen Psychopathen und sucht sein erstes Mordopfer. Seine Wahl fällt auf Alyssa, die ihre eigenen Gründe hat, von Zuhause fort zu wollen, und die beiden machen sich auf einen Road Trip - bei dem sie prompt ein sehr ungünstiges Ziel für einen Einbruch aussuchen.
Mit gefiel sowohl der skurrile Humor der Serie als auch die glaubwürdige Zerbrechlichkeit der Hauptfiguren.
3. Maniac
Mein Freund und der von mir geschätzte Podcast Das kleine Fernsehballett konnten mit Maniac nicht allzu viel anfangen, ich fand die extrem skurril gestaltete Serie um ein Pärchen, das sich im Rahmen einer phamazeitischen Studie für psychisch Kranke kennen lernt, sehr interessant. Da wäre zum einen die dargestellte Welt, die gleichzeitig in unserer Zukunft und Vergangenheit zu spielen scheint. Dann gibt es da die Hauptfiguren, die ihre persönlichen Traumata überzeugend verkörpern, und wären da noch die diversen, medikamentös herbeigeführten Träume, in denen die beiden verrückte Situationen durchleben (die dann doch irgendwie ihre eigenen Probleme spiegeln). Hier schrieb ich bereits über die Serie.
2. Der Tatortreiniger
Der Tatortreiniger bekommt hier gewissermaßen einen Ehrenplatz fürs Lebenswerk, immerhin wurde kurz vor Weihnachten bekannt gegeben, dass die kurz danach gezeigten neuen vier Folgen die letzten sein würden - die Autorin war der Meinung, sie habe keine neuen Ideen mehr, die mit den bereits umgesetzten mithalten könnten.
Das ist doch einmal ein plausibler Grund, etwas zu beenden, und ich sah die letzten Folgen um den Gebäudereiniger Schotty mit Genuss und Wehmut. Das Besondere der Serie war stets, dass sie im Grunde an kein Genre gebunden war - gut, zu lachen gab es meistens etwas, aber die generelle Ernsthaftigkeit der Folgen variierte durchaus - und so lernte man einerseits durchaus Nützliches beispielsweiseüber Veganer oder auch Gegenwartskunst und konnte sich andererseits über ein Haus, in dem wegen eines Geistes nur in Reimen gesprochen werden durfte, amüsieren. Vor vielen Jahren schrieb ich hier schon einmal über die erste Staffel.
1. Sharp Objects
Einer der (aus meiner Sicht) wenigen Gründe, noch für Sky zu bezahlen, ist der Erstzugang des Senders zu Produktionen des US-Seriensenders HBO. Sharp Objects erfüllte die hohen Erwartungen, die ich an die Romanumsetzung hatte. Keine leichte Kost, wobei es die Serie insbesondere schaffte, in den scheinbar "normalen" Szenen den Eindruck des Bedrohlichen und Verstörenden aufrecht zu erhalten. Hier schrieb ich schon dazu.
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