Gesehen: März 2020
Zuletzt verfügte mein Haushalt über ein Netflix-Abonnement, aber weder über Zugang zu Sky noch zu Amazon Prime. Letztgenanntes bietet aktuell aber Nichtkunden immer wieder Freimonate an, und einen solchen nutzten wir im März - was natürlich bedeutete, dass wir so viel "wegschauten" wie möglich. Nun kenne ich also endlich auch Fleabag, aktuell "arbeiten" wir an Doom Patrol, The Handmaid's Tale und der zweiten Staffel von American Gods - was davon wir fertig bekommen, bevor Mitte des Monats der Zugang erst einmal wieder gesperrt wird, muss sich noch zeigen...
Komplett gesehen haben wir auch die Miniserie Good Omens. Sie basiert auf einem gemeinsamen Roman von Neil Gaiman und Terry Pratchett, den diese schon 1990 veröffentlichten. Anders als bei American Gods, das man, siehe oben, auch auf Prime sehen kann, ist Gaiman als Drehbuchautor direkt für die Umsetzung verantwortlich. Die Serie ist eine Gemeinschaftsproduktion der BBC mit Prime und war zunächst im (britischen) Fernsehen zu sehen.
Vorher hatte es mehrere Versuche von Gaiman und Pratchett gegeben, ihren Roman zu verfilmen, die aber alle bis zu Pratchetts Tod 2015 im Sande verliefen. Per Brief bat er seinen Freund, das Projekt auch ohne ihn weiter zuverfolgen, weshalb sich Gaiman auch verpflichtet fühlte, eng in die Entstehung der Serie involviert zu sein.
So gut meine Erinnerungen an den Roman, den ich irgendwann in den 1990ern las und sehr lustig fand, auch sind, so wenig beeindruckten mich die Bilder, die man vorab von der Fernsehserie sehen konnte. Verglichen mit American Gods sah das alles so... billig aus. Visuell ließ mich das Wenige, das ich von der Umsetzung sah, an die alte Hitchhiker's Guide to the Galaxy-Serie aus den 1980ern denken. Oder auch an Doctor Who (beide ebenfalls von der BBC realisiert). Die Hauptdarsteller Michael Sheen und David Tennant sind zweifellos eine gute Wahl, aber das Drumherum ließ mich erst einmal daran zweifeln, dass ich diese Serie überhaupt sehen wollte.
Durch den unverhofften Prime-Zugang gab ich der Serie dann aber doch eine Chance und fand alles dann viel besser als erwartet. Ja, die BBC hat sichtbar weniger Budget als Netflix, aber es kommt eben auch darauf an, was man damit macht (im Übrigen fand ich die alte Hitchhiker-Serie damals auch toll). Die Geschichte um einen Engel und einen Dämon, die gemeinsam die Apokalypse verhindern wollen, weil es ihnen auf der Erde so gut gefällt, macht nach wie vor großen Spaß. Wenn Drehbuch und Darsteller so gut sind, ist es auch nicht so wichtig, ob die Explosionen maximal realistisch aussehen...
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