Neulich an der Single-Börse: Die Ärzte

by - Oktober 22, 2020

 
Über die Ideen, die mein Freund so zum Blog beiträgt, oder eher gerne beitragen würde, habe ich an anderer Stelle bereits berichtet (inklusive höchst verdächtiger Kommentare). Seine neueste Idee, die ich hiermit auch mit seiner Unterstützung umsetze, ist ein Ranking der Singles verschiedener Künstler.

Für den ersten Teil haben wir uns, auch angesichts eines morgen erscheinenden neuen Albums, für Die Ärzte entschieden. Nie werde ich den Schullandheim-Aufenthalt vergessen, bei dem ich mit anderen 12jährigen die - später indizierte - "Debil" rauf und runter hörte - am letzten Tag nahm uns einer der älteren Jugendlichen, die uns beaufsichtigten, die Kassette weg, aber bis dahin konnten wir halt auch das "Schlaflied" und "Claudia hat 'nen Schäferhund" auswendig.

Die Ärzte sind in jedem Fall eine Band, bei der wir jede Menge Singles kennen, und wir gingen beim Ranking höchst wissenschaftlich vor: Für eine gemeinsam zusammen gestellte Long List von 20 Songs gaben wir getrennt und geheim Punkte von 1 bis 15, womit je 5 Songs leer ausgingen. 
 
Addiert führe unsere Punkevergabe dann zu folgender Liste. Den Platz 1 haben wir dabei überseinstimmend vergeben, größere Uneinigkeit herrschte bei "Yoko Ono" und "Teenagerliebe".
 
 
 
10. Dinge von denen
(2004; D#14; aus: Geräusch)

Eine der seltenen Rod-Singles, mir sehr schönem Video und tollem Arrangement.







9. Ist das alles?
(1986; D#25; aus: Die Ärzte)
 
Ein Frühwerk, das weitestgehend ohne Humor auskommt und mir immer noch sehr gut gefällt. Der einzige Bela-Song der Top Ten.
 
 
 
 
 
 

8. Schunder Song
(1995; D#4; aus: Planet Punk)
 
Auf Platz 8 übernimmt Farin komplett, dieses Lied ist seltsam mitreißend und enthält neben einem ungewöhnlichen Ska-Ausflug das schöne Zitat "Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man dir das nicht erklärt?"
 
 
 
 
 
 
 
7. Mein Baby war beim Frisör
(1996; D#43; aus: Le Frisur)
 
Laut meinem Freund, der offensichtlich Frisuren-traumatisiert ist, ein absolut realistisches Lied. Ich finde es zumindest lustig - natürlich inklusive der bizarren Idee der Band, ein Konzeptalbum über Frisuren zu machen.
 
 



 

6. Wie es geht
(2000; D#5; aus: Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!)
 
Von mir um einiges höher bewertet als von meinem Freund, auch hier erinnere ich mich gut an das Video.
 
 
 
 
 
 

5. Unrockbar
(2004; D#1; aus: Geräusch)
 
Ein vergleichsweise neuer Song (erst 16 Jahre alt, herrje), immer noch gut - auch wenn ich eigentlich auch nicht der rockbare Typ bin.
 
 
 
 
 
 

4. Ist das noch Punkrock?
(2013; D#18; aus: Auch)
 
Das neueste Lied im Ranking, wir waren beide davon überrascht, wie hoch wir es platziert hatten. Sonst hatte das bislang neueste Ärzte-Album eher wenig Erinnernswertes zu bieten, aber das hier ist super.
 
 



 

3. Zu spät
(1985; D--; aus: Debil)
 
Und nun tauchen wir ein in die "Debil"-Vergangenheit. Auf heutiger Sicht klingen diese Songs reichlich dumpf, aber dennoch eine herrliche "Rache durch Erfolg"-Phantasie.
 
 
 
 
 
 

2. Junge
(2007; D#1; aus: Jazz ist anders)
 
22 Jahre später dann dieses Juwel. Farin erklärte im Interview, er habe sich absichtlich auf reichlich schlechte Reime eingelassen, weil er die Eltern-Sprüche im Original im Text haben wollte. So kommen wir zu den großartigen Reimen  Lärm - färben - enterben - sterben!
 
 
 
 
 
 

1. Schrei nach Liebe
(1993; D#1; aus: Die Bestie in Menschengestalt)
 
Wie gesagt, eine einstimmige Entscheidung. Als das Lied vor schlappen 27 Jahren erschien, fand ich es etwas zu plakativ, aber jetzt finde ich es einfach nur zeitlos aktuell. Außerdem ist "du hast nie gelernt, dich artizukulieren" halt einfach klasse.
 
 

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