Der große Schokoladentest (46): Theo Chocolate

by - Februar 21, 2021



Theo Chocolate ist ein Mitbringsel von meiner New York-Reise im Februar. Neben einigen anderen hatte ich die Marke aus Seattle auf meinem Einkaufszettel gehabt, da sie im Buch Der Schokoladentester beachtliche 4 Bohnen abgeräumt hatte. Gefunden habe ich die Schokolade in einem relativ schicken Supermarkt, Brooklyn Fare.

Zum Produkt

Theo Chocolate besteht seit 2005 und beansprucht für sich, der erste Schokoladenhersteller Nordamerikas gewesen zu sein, der Biokakao aus fairem Handel verwendete. Im Flagship Store in Seattle könnte man die Fabrik besichtigen oder in einem Kurs lernen, Ganache herzustellen. Das Sortiment umfasst neben Tafelschokoladen auch verschiedene Sorten Peanut Butter Cups, Schokoriegel, Pralinen, Trink- und Kochschokolade.

Originalität

Ich glaube den Website-Machern einfach einmal, dass Theo ein Pionier in Sachen Fair Trade-Schokolade war. Bezüglich der Sortenauswahl hat Theo auch einiges Ungewöhnliches zu bieten (auch wenn es die vom Schokoladentester gelobte Curry-Schokolade nicht mehr zu geben scheint), etwa Milchschokolade mit Zitrone, "Grapefruit Ginger" oder "Black Rice Quinoa Crunch". Das Design der von mir gekauften Tafeln wirkt etwas altbacken, ich entnehme der Website aber, dass es mittlerweile überholt wurde. 7/10


Nachhaltigkeit

Theo ist eines dieser Untenrehmen, bei denen die Nachhaltigkeit schon bei der Gründung ein großes Thema war. Entsprechend stammt sämtlicher verwendeter Kakao aus fairem Handel, seit der Gründung wurden nach eigenen Angaben 10.000 Tonnen davon verarbeitet. 2019 wurde ein "Impact Report" veröffentlicht, dem Interessierte genau entnehmen könnnen, woher der verwendete Kakao und auch die anderen Zutaten (zum Beispiel der Zucker) stammen, wie Angestellte behandelt werden, wie der Müll entsorgt wird... hier bleiben wirklich keine Fragen offen. 5/5

Zutatenqualität

Meine beiden Schokoladentafeln enthalten keine Zutaten, die nicht hinein gehören: Kakaobutter, Kakaobohnen, Rohrzucker, Milchpulver, Salz und die Geschmackszutaten, alle Zutaten sind zudem aus Bio-Anbau. Bei meiner dunklen Schokolade (Salted Toffee) wird mit Großbuchstaben darauf hingewiesen, dass Milch enthalten ist (was man bei einer dunklen Schokolade ja nicht unbedingt erwarten würde). Schuld ist vermutlich der enthaltene Butterkaramell. Emulgatoren kommen nicht zum Einsatz. 10/10

Preis / Leistung

In New York habe ich für eine 80-Gramm-Tafel je 3,99 Dollar bezahlt, die Mehrwertsteuer kam noch dazu. Für eine Bio-Fair Trade-Schokolade eines kleinen Unternehmens ist das aus meiner Sicht ein akzeptabler Preis. 4/5


Geschmack

Ich testete zwei Sorten mit Salz, zum einen die dunkle Schokolade "Salted Toffee" mit 55 % Kakao, zum anderen die Milchschokolade "Salted Almond" mit 45 % Kakao. Lustig, dass der Kakaogehalt der Milchschokolade so hoch und der der dunklen so niedrig ist - das gilt aber nicht für das Gesamtsortiment, die Mandelsorte gäbe es zum Beispiel auch in einer Variante mit 70 % Kakao.

Bei "Salted Toffee" ist positiv anzumerken, dass auch der zugefügte Karamell keine seltsamen Zutaten wie Glukose-Fruktose-Sirup enthält (alles schon erlebt). Im Geschmack erschien sie mir allerdings relativ uninteressant und flach. Die zugefügten Karamellstückchen sind winzig, die Salznote wahrnehmbar, aber diskret. 7/15

"Salted Almond" dagegen schmeckt mir richtig gut: angenehm, aber nicht übertrieben süß und einfach lecker - eher keine Gourmetschokolade, die man langsam lutscht, sondern eine, bei der man überrascht feststellt, dass man mal eben die ganze Tafel weggefuttert hat. 11/15

Gesamturteil

Wenn man den Geschmack außer Acht lässt, erreicht Theo beachtliche 26 von 30 Punkten, bei Berücksichtigung des Geschmacks schafft "Salted Toffee" 33 und "Salted Almond" 37 von 45 möglichen Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.





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