Der große Schokoladentest (54): Pump Street

by - Mai 11, 2021

 

Heute kommt wieder einmal eine Schokolade an die Reihe, die schon lange im Schrank wartete und auf die ich mich schon sehr gefreut hatte.


Zum Produkt

Wenn man in Großbritannien hochwertige Schokolade kaufen möchte, stößt man schnell auf den Namen "Pump Street Chocolate". Das kleine Unternehmen wurde 2010 in Suffolk gegründet, und zwar zunächst als Bäckerei - die auch noch besteht - später kam dann die selbst produzierte Schokolade dazu. Angesichts dieser Kombination liegt es nahe, dass Pump Street einige Schokoladensorten mit "Brotgeschmack" anbietet, zum Beispiel "Sourdough & Sea Salt". Diese ungewöhnliche Idee wurde bereits mit Preisen bedacht, die Sorte "Rye Crumb, Milk & Sea Salt" gewann 2015 bei den Academy of Chocolate Awards eine Goldmedaille für die beste aromatisierte Milchschokolade.

Originalität

Das Schokoladensortiment von Pump Street Chocolate würde ich als klein, aber fein bezeichnen. Neben den Brot-beeinflussten Geschmacksrichtungen werden auch diverse Bean-to-Bar-Schokoladen und auch einige Milchschokoladen angeboten, hinzu kommen limitierte Sondereditionen wie "Gingerbread". Die Verpackung der Tafeln finde ich im Vergleich zu anderen, verspielter gestalteten Schokoladen gleichzeitig schlicht und auffällig. Und allein die Idee, Schokolade mit Brot zu kreuzen, sollte schon einige Originalitätspunkte wert sein. 8/10



Nachhaltigkeit

Unter "Origins" kann man auf der Website der Pump Street Bakery genau nachlesen, welches Kakaoprodukt woher kommt. Der Kakao aus Jamaica etwa stammt vom Bachelor’s Hall Estate, Saint Thomas. Dazu erhält man eine kurze Beschreibung des Kakaos sowie eine Auflistung der angebotenen Produkte, die ihn verwenden. Transparenter kann man hinsichtlich der Kakaobeschaffung kaum vorgehen. Nach eigenen Angaben bezahlt Pump Street den Kakaobauern und Kooperativen erheblich mehr als den üblichen Fair Trade-Preis. 4/5


Zutatenqualität

Wer so viel Wert auf die Entscheidung legt, welcher Kakao am besten in welches Produkt passt, gibt sich logischerweise ebenso viel Mühe mit den restlichen Zutaten. Und tatsächlich weist die Schokolade ausschließlich natürliche Zutaten auf, es sind weder Aromen noch auch nur ein Emulgator enthalten. Einige, aber nicht alle der Zutaten stammen aus Bio-Anbau. 9/10


Preis / Leistung

In renommierten Londoner Kaufhaus Liberty bezahlte ich für eine 70-Gramm-Tafel Pump Street Chocolate stolze 7,95 Pfund, auf der eigenen Website kosten die Tafeln dagegen 6,25 Pfund - wobei sich wegen hoher Lieferkosten eine bestellung nach Deutschland eher nicht lohnt. Hier bekommt man die Schokolade in mehreren Onlineshops, wobei eine Tafel um die 8 Euro kostet. 2/5


Geschmack

Ich wollte natürlich insbesondere die Brot-Schokolade testen und erwarb eine Tafel der preisgekrönten "Rye Crumb, Milk & Sea Salt"-Schokolade. Sie schmeckt mir sehr gut. Das zugesetzte Brot hat die Form knuspriger Stückchen, ein wenig wie Knäckebrot. Das Ergebnis ist eine im Ganzen knusprige, sehr dunkle Milchschokolade mit eher wenig Süße und gut erkennbarer Salznote, sehr angenehm. 12/15

Zusätzlich entschied ich mich für die ebenfalls preisgekrönte Sorte "Jamaica", eine dunkle Schokolade mit 75 Prozent Kakaoanteil. Laut den Angaben auf der Verpackung hat die Schokolade Beerennoten sowie Noten von Honig und Rum. Ich kann all das nicht schmecken, würde aber behaupten, etwas Säure wahrzunehmen. Eine gute, dunkle Schokolade, aber für meine groben Geschmacksnerven auch nichts Berichtenswertes. 9/15



Gesamturteil

23 von 30 Punkten erreicht Pump Street Chocolate in den objektiv bewertbaren Kategorien. Inklusive Geschmack erreicht "Rye Crumb, Milk & Sea Salt" somit 35 und "Jamaica" 32 von jeweils maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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