Der große Schokoladentest (102): Ciomod
Vor einer Weile bestellte ich - ungewöhnlicherweise selbst, denn die meisten hier vorgestellten Schokoladen sind entweder Geschenke oder wurden bei Reisen von mir direkt in Geschäften gekauft - verschiedene Schokoladen zum Testen beim deutschen Onlineshop SixSinne. Darunter auch die optisch sehr attraktiven Schokoladen von Ciomod aus Sizilien.
Zum Produkt
Ich greife mal die Beschreibung von SixSinne auf: "Im Südosten Siziliens, in der Stadt Modica, hat sich bis heute eine Art der Schokoladenherstellung erhalten, wie sie bereits von den Azteken ausgeübt wurde und im 17. Jahrhundert über die Spanier hierher gelangte. Die Herstellung dieser Schokolade kann unter mehreren Gesichtspunkten wirklich als besonders und gar einzigartig bezeichnet werden. Zum einen werden die von ihren Schalen befreiten Kakaobohnen nur relativ grob zermahlen, so dass die Kakaobutter in der Molekularstruktur erhalten bleibt. Dieses Kakaoschrot wird anschließend bei max. 40 °C „angeschmolzen“ und anschließend mit Zucker und evtl. weiteren Zutaten vermengt. Hierbei entsteht die nächste Besonderheit – der Zucker behält aufgrund der niedrigen Temperatur seine kristalline Struktur und ist somit geschmacks- und texturprägend für diese Schokolade. Danach wird die Masse in die vom Consorzio di Tutela del Cioccolato Modicano vorgegebenen Formen gefüllt und ausgehärtet."
Originalität
Ohne bereits mein Geschmacksurteil vorweg nehmen zu wollen, kann man es durchaus als originell bezeichnen, wenn Hunderte Jahre von durchaus verbessernden Innovationen im Bereich der Schokoladenherstellung mal eben ignoriert werden, um ein möglichst "ursprüngliches" Produkt zu schaffen. Ganz allein steht Ciomod nicht da mit dieser Herangehensweise, neben den hier bereits vorgestellten Taza Chocolate existieren noch ein paar andere Marken, die diesen puristischen Ansatz fahren.
Positiv hervorzuheben ist meiner Meinung nach die gleichzeitig schlichte wie schöne Gestaltung der Tafeln mit starkem Fokus auf den Namen der jeweiligen Sorte. Aktuell sind 12 verschiedene Sorten im Angebot. 8/10
Nachhaltigkeit
Die Website von Ciomod ist größtenteils nur auf Italienisch verfügbar. Obwohl ich sie per Google übersetzt habe, finde ich leider keinerlei Informationen zum Thema Nachhaltigkeit - wobei ich dennoch nicht ausschließen würde, dass es sich um ein nachhaltiges Produkt handelt. Nur kann ich auf dieser Basis natürlich keine Punkte vergeben - nur einen, weil alle Sorten vegan sind. 1/5
Zutatenqualität
Preis / Leistung
Geschmack
Man konnte es weiter oben schon herauslesen: Leider habe ich hier auch schon wesentlich wohlschmeckendere Schokoladen vorgestellt! Im Grunde bin ich selbst schuld, denn angesichts der Beschreibung war ja bereits klar, dass es sich um eine nicht conchierte Schokolade handelt, ein Temperieren ist angesichts der niedrigen Zubereitungstemperatur wohl auch ausgeschlossen. Und so präsentierten sich die Tafeln dann auch beim Auspacken: Ohne Glanz, mit sichtbarem "Zuckerreif", und zu allem Überfluss noch auf eine Art gegossen, die mich an die Backschokolade aus meiner Kindheit erinnert.
Geschmacklich war dann alles wie befürchtet: Ein "knuspriges", unangenehmes Mundgefühl, im Geschmack nur süß. Die Pistazien in der einen Sorte konnte ich nicht schmecken, sie machen auch nur 5% aus. Die andere Tafel, "Peperoncino" schmeckt ein kleines bisschen scharf. Mehr als die Probierstückchen wollte ich von keiner Tafel essen. 3/15 (beide Sorten)
Gesamturteil
Obwohl die Ciomod-Schokoladen nur in den Kategorien "Zutatenqualität" und "Originalität" so richtig absahnen konnten, reicht das für ein durchaus ordentliches Ergebnis von 22 von maximal 30 Punkten. Allerdings kann ich kaum Geschmackspunkte ergänzen, in der Gesamtwertung landen beide getesteten Sorten also bei nur 25 von maximal 45 Punkten.
Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
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