Als ich einst bei meinen Eltern ausgezogen bin, schenkte mir eine Freundin ein sehr einfaches Geschirrset aus einem Möbelhaus, das mir jahrelang gute Dienste leistete - allerdings war irgendwann nicht mehr viel davon übrig. Mit Ende 20 beschloss ich, dass es Zeit für ein "richtiges" Service sei, das man dann auch jederzeit nachkaufen könnte. Ich fand es besonders vernünftig, ein sehr schlichtes, weißes auszuwählen, und meine Wahl fiel auf "Suomi" von Rosenthal. Zwischenzeitlich verliebte ich mich auch noch in ein Service der finnischen Marke iittala, von dem ich mir ebenfalls einiges kaufte, und meine Eltern überließen mir noch ein größeres Kaffeeservice aus ihrem eigenen Bestand.
Als ich meinen Freund kennen lernte, besaß dieser überraschenderweise ebenfalls ein Service ("New Wave" von Villroy und Boch), und als wir schließlich zusammenzogen, mangelte es uns an vielem nicht, auch nicht an Geschirr. Die Frage, ob wir uns gemeinsam etwas aussuchen sollten, stellte sich also erst einmal nicht.
In letzter Zeit hat allerdings Ikea Geschirr in Blau- und Grautönen im Sortiment, das eher in Richtung Keramik geht, und bei unserer Islandreise sahen wir in einigen Unterkünften Ähnliches, das uns gut gefiel. In Frankfurt hatte ich bereits schon einmal die örtliche Filiale der Keramik-Kette "Motel a Miio" gesehen und war der Meinung, dass die Ikea- und Jysk-Versionen der schönen Teller wohl Nachahmungen des portugiesisch-deutschen Originals seien. Das Problem an dieser Erkenntnis: Die diversen Artikel von Motel a Miio sehen durchaus besser aus und kosten etwa das Vierfache.
Dennoch fassten wir in Onlineshop gleich zwei Serien ins Auge, und mein Freund nutzte einen Besuch in Köln, um sie sich in der Realität anzusehen. Vor Ort gefiel ihm alles ebenfalls gut, ihm wurde allerdings klar, dass sich die Teller dank der handgemachten Glasur teils stark voneinander unterscheiden, manche waren besonders schön, andere weniger. Ein persönliches Aussuchen im Geschäft erschien am vernünftigsten.
Also fuhren wir an einem Samstag gemeinsam nach Mainz (wo es ebenfalls eine Filiale gibt). Mein Freund war eigentlich Fan der Serie "Alchofra", bei der sich allerdings herausstellte, dass diese ausgelistet wird. Auch wenn uns das Geschirr in näherer Zukunft sicher nicht ausgehen wird, bestärkte dieser Umstand meine Entscheidung zugunsten der Serie "Madeira", und wir suchten uns mit viel Hingabe diverse Teile aus. Letztes Wochenende waren wir dann sogar noch in Bonn, wo das Unternehmen in einer Stadthalle einen Ausverkauf von B-Ware veranstaltete - auch hier schlugen wir noch einmal zu.
Jetzt sind wir also ganz gut ausgestattet mit blaugrünen Tellern und Schalen und können nur hoffen, dass wir sie noch lange schön finden werden.
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