Hvammstangi war lediglich ein Zwischenstopp auf unserem Weg zum nächsten größeren Ziel unserer Reise gewesen, der Snæfellsnes-Halbinsel, die wir nun erreichten. Auch dieser Tag war wieder nebelig, es regnete auch ein wenig.
Erster - spontaner - Halt war eine kleine Holzkirche mitten im Nirgendwo, dieses Mal in einer hellblauen Version. Einmal mehr bewahrheitete sich die These, dass dort, wo ein Touristenauto in Island anhält, sowohl ein weiteres dazu stößt - in diesem Fall sogar zwei. Wir wunderten uns, dass es zu dieser Kirche keinen Ort zu geben schien.
Es ging auch gleich religiös weiter: als nächstes stoppten wir in Stykkishólmur, wo wir eine ausgesprochen futuristische Betonkirche aus dem Jahr 1990 besichtigten. Wir gingen auch hinein, innen war sie sehr schlicht gestaltet. Lustig fand ich, dass es im Eingangsbereich einen kleinen Merch-Stand gab.
Der Ort verfügte außerdem über einen winzigen Leuchtturm, zu dem wir einen Spaziergang machten. Das Städtchen an sich hatte in seiner Buntheit ebenfalls Charme. Vor der Weiterreise besuchten wir zum ersten Mal in diesem Urlaub ein Café und gönnten uns Kaffee und ein Stück Kuchen. Leider erfüllte das Lokal nicht ganz unsere Erwartungen, von innen versprühte es eher Tankstellen-Charme.
In Grundarfjörður erreichten wir mit einem weiteren sehr schönen Tiny House unsere Basis für zwei Tage in Snæfellsnes. Auf diese Unterkunft hatten wir uns besonders gefreut, sowohl die Bilder auf der Buchungsplattform als auch die Beschreibung hatten uns beeindruckt - man sah tolle Fotos der Aussicht auf die Umgebung, in den Informationen war von vielen Tieren des angrenzenden Bauernhofs die rede, auch Katzen, und in einem der Bewertungskommentare früherer Gäste wurde erwähnt, dass man hier einen Polarfuchs gesehen hätte.
Unsere Unterkunft befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft von zwei bekannten Sehenswürdigkeiten der Halbinsel, dem Berg Kirkjufell (in lustiger Zipfelmützen-Form) und dem gegenüber liegenden Kirkjufellsfoss, einem ausladenden Wasserfall mit viel Moos.
Der Berg war im Nebel allerdings kaum zu sehen. Am Wasserfall begegneten wir vielen anderen Touristen, denn in der Bucht lag gut sichtbar ein Kreuzfahrtschiff, dessen Passagiere offenbar die Gegend besichtigten. Kurioserweise badete eine Touristin zwischen all den Besuchern im Wasserfall, als wäre das nichts Besonderes. Mein Freund ließ seine Drohne ein Video aufnehmen und entdeckte erst hinterher das "Drohnen verboten"-Schild.
Wir unternahmen später noch einen ersten Besichtigungsausflug Richtung Westen, der uns zum goldenen Sandstrand Skardsvík an der nordwestlichen Spitze der Halbinsel führte - isländische Strände müssen gar nicht zwangsläufig schwarz sein!
Außerdem wagten wir uns auf eine lange Schotterpiste - wegen der Fahrtdauer durch ein Lavafeld zweifelte ich immer wieder, ob wir hier richtig sein konnten, aber sie führte uns an ihrem Ende zu einem besonders niedlichen Leuchtturm, dem von Svörtuloft. Von hier aus konnte man Seevögel und zumindest laut Beschreibung mit viel Glück auch Wale beobachten - wir hatten das ja bereits am Vortag erledigt.
Die restlichen Sehenswürdigkeiten der Halbinsel sparten wir uns für den nächsten Tag auf und kehrten für den Abend in unser Tiny House zurück.
0 Kommentare