Gelesen: September 2025


Ich hatte hier bereits die Romanreihe um den Vinyl Detective von Andrew Cartmel vorgestellt. Cartmel ist mit Ben Aaronovitch befreundet, dem Autor der erfolgreichen Buchreihe Rivers of London, und arbeitet auch an den Comics dazu mit. Nun tut Cartmel es seinem Freund gleich und diversifiziert, denn genau wie Aaronovitch mittlerweile einige Bücher veröffentlicht hat, die sich um andere Figuren als die ursprünglichen Hauptcharaktere seiner Buchreihe drehen, aber im selben Universum spielen, hat auch Cartmel seinen Wirkungskreis erweitert - vom Vinyl Detective zum Paperback Sleuth.

Death in Fine Condition ist der Auftaktband der Reihe und dreht sich um die Hauptfigur Cordelia, die ähnlich wie der Vinyl Detective davon lebt, auf Flohmärkten und in Charity Shops seltene Objekte zu finden und diese an Sammler weiter zu verkaufen - nur, dass es bei Cordelia statt Schallplatten Taschenbücher sind: Ihr Spezialgebiet sind Erstauflagen von Krimis aus den 1950er Jahren.

Bei der Charakterisierung von Cordelia hat sich Cartmel sichtlich bemüht, sie möglichst anders als den gewissenhaften Schallplattendetektiv zu gestalten: Sie ist ausgesprochen egoistisch, benutzt andere Menschen und besitzt auch kriminelle Energie. Diese erwacht, als Cordelia durch Zufall erfährt, wo sich ein komplettes Set ihrer Lieblingskrimis, gestaltet von ihrem bevorzugten Grafiker, befindet - sie bricht kurzerhand ein und stiehlt es. Dabei hat sie allerdings nicht bedacht, dass der Bestohlene selbst ein berüchtigter Krimineller ist, der nun seinerseits Jagd auf Cordelia macht und dabei auch Zugriff auf Ressourcen und Personal hat.

Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen: Die Geschichte ergibt als Ganzes mehr Sinn als der Auftaktband des Vinyl Detectives, und die Beschreibungen zu den verschiedenen Büchern und Covergestaltungen sind, obwohl fiktiv, interessant. Außerdem hat es Spaß gemacht, am Rande einige Figuren aus den Vorgängerromanen wiederzusehen. An Cordelia als Hauptfigur musste ich mich gewöhnen, sie wächst einem im Laufe der Geschichte aber ans Herz.


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