Neues vom Pechvogel
Diesen Donnerstag läuft ein Film an, auf den ich mich sicherlich nicht alleine freue: Terry Gilliams neues Werk Das Kabinett des Dr. Parnassus.
In den letzten Jahren hat Herr Gilliam, der mit den ersten Monty Python-Filmen und genialen Werken wie Brazil und 12 Monkeys ja einiges an Ruhm eingeheimst hatte, leider wenig gute beziehungsweise erfolgreiche Filme produziert - die Brüder Grimm wurden von der Kritik verrissen, und Tideland schaffte es nur mit Mühe in die amerikanischen und gar nicht in die europäischen Kinos.
Noch trauriger liest sich aber die Liste der Filme, die nicht einmal entstehen konnten: Am bekanntesten ist sicherlich das grandiose Scheitern von Gilliams Film The Man Who Killed Don Quijote. Das Filmen wurde durch neben dem Set aufsteigende Flugzeuge behindert, die als Hintergrund gedachte Wüste durch einen Regenguss mitten im Dreh stark verändert und schließlich fiel der Hauptdarsteller aus. Von einem Budget von mehr als 32 Millionen US$ blieb wenig übrig, und die Filmrechte fielen letztendlich an eine deutsche Versicherung.
Während aber noch Chancen bestehen, dass der Quijote-Film irgendwann neu gedreht wird, ist es für andere Projekte nun definitiv zu spät: Gilliam war J.K. Rowlings Wunschregisseur für die Harry Potter-Reihe und hätte mit dem Stoff sicherlich Interessanteres zustande gebracht als die letztendlichen Umsetzer wie Chris Columbus. Ebenso sollte Terry Gilliam ursprünglich bei der His Dark Materials-Reihe (die nun wegen mangelndem Erfolg wahrscheinlich gar nicht fortgesetzt wird) von Philip Pullman Regie führen, und auch für die Filmversion von Watchmen war er gleich zweimal im Gespräch, ohne dass etwas daraus geworden wäre.
Und auch Das Kabinett des Dr. Parnassus musste bekanntermaßen mit extremen Widrigkeiten kämpfen, denn Hauptdarsteller Heath Ledger starb, bevor seine Szenen vollendet waren. Ihn ersetzen nun gleich drei bekannte Kollegen: Johnny Depp, Colin Farrell und Jude Law. Erste Kritiken bemängeln, dass der Film zwar visuell großartig sei, aber eine eher wenig fesselnde Geschichte biete. Hoffen wir einfach, dass die positive Kritik der Süddeutschen richtig liegt, denn ein echter Erfolg wäre nach all den Fehlschlägen doch mehr als verdient.
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