Der große Brotaufstrich-Test: Sanfte Pistazie
Der Sommer 2010 war in mancherlei Hinsicht eine Enttäuschung: Sicher, es war ein paar Wochen lang warm (sogar so heiß, dass in meiner Wohnung eine Schmeißfliege brütete, aber das ist eine andere, wenig appetitliche Geschichte), aber lange dauerte diese Phase nicht, und so blieb, wie in so vielen Jahren, ein Großteil der Sommerkleidung ungetragen im Schrank.
Ein weiterer Makel war, dass meine Lieblingseisdiele plötzlich aufhörte, meine Lieblingseissorte Pistazie anzubieten. Ein paar Besuche lang sah ich mir das an, dann überwand ich mich, fragte nach und erhielt Antwort: Die Ernte der Pistaziensorte, die man bei Dulce zur Eisherstellung benutzt, sei 2009 recht schlecht gewesen, und deshalb habe man sich entschlossen, kein minderwertiges Produkt anzubieten, sondern ein Jahr lang mit der Pistazieneisherstellung auszusetzen.
Diese schlimme Phase ist nun zum Glück vorbei, und mein erstes Dulce-Pistazieneis 2011 wurde bereits verspeist. In der Wartezeit konnte ich aber immerhin den Brotaufstrich "Sanfte Pistazie" kennenlernen.
Verblüfft war ich zunächst, auch angesichts der von Dulce geschilderten Pistazienkrise, von der Zutatenliste, denn der Aufstrich enthält zum einen 30 % Pistazien und zum anderen keine anderen, billigeren Nussprodukte zur Streckung (bei Eis werden hierfür sehr gerne Mandeln verwendet). Für die grüne Farbe wurde mit Farbstoff nachgeholfen, aber zumindest Aromen sind nicht enthalten.
Und wie schmeckt die grüne Creme? Ziemlich gut! Es ist zunächst ungewöhnlich, sich etwas Grünes aufs Frühstückscroissant zu schmieren, aber der Pistaziengeschmack ist lecker und hat dazu geführt, dass die Sanfte Pistazie als bislang erster Rewe-Aufstrich dieser Serie nachgekauft wurde. Komischerweise setzte sich übrigens beim ersten Glas oben etwas grünes Öl ab, während das beim zweiten nicht passiert.
Wer gerne Pistaziengeschmack mag und sich grundsätzlich vorstellen kann, ein Pistazienbrot zu essen, wird von dem Aufstrich sicher nicht enttäuscht werden.
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