Endlich mal wieder eine Supermarktschokolade! Von Ritter Sport habe ich hier schon einmal die Kakao-Klasse-Sorten vorgestellt, außerdem die nur online erhältlichen Manufaktur-Tafeln. Beide kamen hier ziemlich gut weg - ob das auch für die veganen Produkte gilt?
Zum Produkt
Ritter hat schon seit 2016 vegane Sorten im Sortiment, allerdings hat es letztes oder vorletztes Jahr eine Umstellung gegeben. Ich erinnere mich dunkel, dass die "alten" veganen Sorten Amaranth und Quinoa enthielten, was ich wenig attraktiv fand ("vegan" muss ja nicht gleich "mit Körnern" heißen) - wobei ich die Sorte, die ich einmal probiert hatte, geschmacklich dann doch gut fand.
Das neue Sortiment ist auch größer und umfasst mittlerweile insgesamt sechs Geschmacksrichtungen, die definitiv nicht auf "gesund" getrimmt sind.
Originalität
Ritter Sport und die quadratische Tafel existieren seit den 1930er Jahren, das ist es natürlich schwer, Originalitätspunkte zu vergeben.
Die Idee, vegane Schokoladen herzustellen, entspricht auch nur dem Zeitgeist, wobei Ritter hier meines Erachtens früher dran war als die Konkurrenz bei Lindt. Das neue Ritter Sport-Sortiment setzt meines Erachtens zurecht auf eher etablierte Geschmacksrichtungen, die vergleichsweise ungewöhnlichste ist "Roasted Peanut". Und auch bei den Verpackungen orientiert man sich am sonstigen Firmendesign. 4/10
Nachhaltigkeit
Auf allen Tafeln findet man den Schriftzug "100% zertifiziert nachhaltiger Kakaobezug". Ritter Sport ist zwar nach wie vor ein schwäbisches Familienunternehmen, jedoch ein riesigen (der Umsatz liegt bei einer halben Milliarde Euro). Das macht Nachhaltigkeits-Statements weniger glaubwürdig als bei Kleinunternehmen (weil diese auch viel schwieriger umzusetzen sind), nichtsdestotrotz sehe ich hier deutlich mehr Glaubwürdigkeit als bei der Konkurrenz von Mars, Callebaut, Mondelez etc. Für das teilweise verwendete Palmöl ziehe ich einen Punkt ab. 4/5
Zutatenqualität
Bei den veganen Schokoladensorten setzt Ritter Sport nicht wie andere Hersteller Hafermilch oder ein anderes Milchersatzprodukt ein. Stattdessen enthalten alle Sorten Haselnussmasse, was erstaunlich gut funktioniert - sie macht die grundsätzlich dunklen Schokoladen milder und weniger bitter.
Die Tafeln enthalten als Emulgator Lecitin und teilweise Glukosesirup, in der Zutatenliste der Sorte "Crispy Cookie" ist außerdem Palmöl aufgeführt. Ansonsten lesen sich die Zutatenlisten für ein Massenprodukt erstaunlich erfreulich, ich finde weder Aromen noch Konservierungsstoffe. 7/10
Preis / Leistung
Geschmack
Ich habe mir zwei Sorten zum Testen gekauft:
Die Geschmacksrichtung "Crunchy Mandel" überraschte mich dadurch, dass neben Mandeln doch auch wieder Quinoa enthalten ist (der Amaranth ist übrigens in die Sorte "Crunchy Voll-Nuss" umgezogen). Die Schokolade an sich erscheint trotz Haselnussmasse als durchaus dunkel (50% Kakao sind enthalten), die Mandelstücke sind groß und lecker - die Schokolade an sich schmeckt in Ordnung, aber wenig aufregend. 8/15
Im Gegensatz dazu erscheint die "Salted Caramel" eher als "Milchschokolade", dabei ist der Kakaoanteil mit 48% nur wenig geringer. Diese Sorte hat mir besser geschmeckt, die Karamellnote ist vorhanden, aber nicht übertrieben, das Mundgefühl angenehm. 9/15
Gesamturteil
In den allgemeinen Kategorien holt sich die vegane Serie von Ritter Sport eher überschaubare 18 von möglichen 30 Punkten. Inklusive Gescgmackswertung landet die Sorte "Crunchy Mandel" somit bei 26, "Salted Caramel" bei 27 von maximal 45 Punkten.
Ãœbrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.