Hörbücher

Die gute Nachricht: Ich habe 2021 wieder mehr Hörbücher gehört (was auch zur Folge hat, dass es die Kategorie "Podcasts" dieses Jahr nicht gibt, da ich kaum neue gehört habe). Die weniger gute: Wenn ich mir die Liste der von mir letztes Jahr angehörten Bücher so ansehe, war viel Mittelmaß dabei. Aber glücklicherweise auch fünf gute...

5. The Sudden Departure of the Frasers - Louise Candlish

Ich wählte das Hörbuch aus, ohne mich daran zu erinnern, dass ich vor Jahren schon Swimming Pool von derselben Autorin angehört und hier auch mit gemischten Gefühlen vorgestellt hatte. Beide Bücher würde ich als "Alltagsthriller" bezeichnen, in denen eine recht durchschnittliche Hauptfigur in ein Geheimnis in der Nachbarschaft hineingezogen wird. In diesem Fall ist es Christy Davenport, die gemeinsam mit ihrem Mann ein geradezu verdächtig preisgünstiges Haus in einer wohlhabenden Gegend kauft. Kurz danach verliert Christy ihre Arbeit, verbringt viel Zeit daheim und stellt fest, dass die neuen Nachbran alle nichts mit ihr zu tun haben wollen - was dazu führt, dass sie ein intensives Interesse an den Vorbesitzern des Hauses entwickelt und unbedingt erfahren möchte, warum diese die von ihnen frisch renovierte Immobilie nach so kurzer Zeit aufgegeben haben.

Die Geschichte ist durchaus spannend erzählt, auch wenn ich nicht alle Wendungen glaubwürdig fand  - aber das kann man wohl bei dieser Art Buch auch nicht erwarten. Jedenfalls eine unterhaltsame Geschichte über das Vorstadtleben mit einer von mir zumindest teilweise unerwarteten Auflösung.

4. The Ruin - Dervla McTiernan

Im Vergleich zu Platz 5 ist The Ruin ein echter Krimi mit (mehr als) einer Leiche. Die Hauptfigur, der Polizist Reilly, hat vor 20 Jahren in einem heruntergekommenen Haus die Leiche einer Mutter und ihre verängstigten Kinder gefunden - in der Gegenwart wird nun just einem dieser mittlerweile erwachsenen Geschwisterkinder vorgeworfen, den eigenen Bruder ermordet zu haben. Hier haben ich das Buch bereits ausführlicher vorgestellt.

3. Joyland - Stephen King

Dass ich mir dieses Jahr Joyland anhörte, beruht auf einem Fehler meinerseits: Alex Mayr hatte bei der Ansage ihres Liedes "Geisterbahn" beim Maifeld Derby erwähnt, es sei von diesem Roman inspiriert worden. Ich nahm ihn daraufhin auf meine "Warteliste" bei Audible - und kaufte ihn dann versehentlich, als ich mit eigentlich Kings aktuellen Roman Billy Summers besorgen wollte. Joyland stammt schon von 2013.

Das heißt aber nicht, dass das Buch eine schlechte Wahl war. Die Geschichte spielt 1973. Der Student Devin Jones nimmt einen Sommerjob in einem Freizeitpark in North Carolina an. Er findet unter den anderen Studenten und dem Dauerpersonal neue Freunde, was ihm dabei hilft, sich davon zu erholen, dass ihn seine Freundin kurz vor dem Stellenantritt verlassen hat. Letztlich entscheidet er sich am Ende des Sommers, eine Auszeit vom Studium zu nehmen und bis zum folgenden Sommer zu bleiben - und lernt eine junge Mutter und deren schwer kranken Sohn kennen.

Die Geschichte weist einige übernatürliche Elemente - etwa die von Alex Mayr besungene Geisterbahn - auf, im großen und ganzen ist es aber einer von Kings "normaleren" Romanen, in dem auch eine ganz reale Mordgeschichte aufgeklärt wird.

2. The Midnight Library - Matt Haig

The Midnight Library ist eine Geschichte für alle Menschen, die gerne wüssten, wie es wäre, wenn sie diese oder jene Lebensentscheidung anders getroffen hätten, oder die gar befürchten, ihr Leben durch falsche Entscheidungen verpfuscht zu haben... die Protagonistin Nora bekommt nämlich, als sie nach einem Selbstmordversuch zwischen Leben und Tod schwebt, die Möglichkeit, sich all die Alternativleben anzusehen, die sie hätte leben können. Hier schrieb ich bereits über die Geschichte.

1. Piranesi - Susanna Clarke

Piranesi lebt in einem Haus, oder besser gesagt einem endlosen Labyrinth aus Gewölben mit Statuen, wobei auf manchen Ebenen das Meer zu finden ist und von anderen aus der Himmel sichtbar. Das ist bei weitem nicht alles, was an der Geschichte seltsam ist - beispielsweise ist sich der Protagonist relativ sicher, nicht wirklich Piranesi zu heißen, weiß seinen echten Namen aber nicht. Mehr soll hier nicht verraten werden, außer, dass mir die Geschichte ausnehmend gut gefallen hat und ich hier bereits darüber berichtet habe.