Gesehen: Oktober 2021

by - November 09, 2021


Ich war als Kind eher selten im Kino (quasi wie jetzt...), weshalb ich diverse Filme, die normalerweise als popkulturelles Gemeinwissen vorausgesetzt werden, nicht kenne. Einer davon war - bis vor etwa sechs Monaten - Dune in der David Lynch-Filmversion von 1984. Mittlerweile habe ich ihn auf Netflix gesehen, wobei der Eindruck heute natürlich ein anderer sein dürfte als vor 35 Jahren - es wirkt doch alles sehr retro.

Immerhin war ich damit aber adäquat vorbereitet, um auch die Neuverfilmung anzusehen, und zwar verrückterweise im Kino - wann war ich dort wohl das letzte Mal gewesen? Ende 2019? Die Neufassung stammt von Denis Villeneuve, der in den letzten Jahren vor allem mit den Filmen Arrival und Blade Runner 2049 von sich reden machte. "Sein" Dune ist explizit als erster von drei Teilen angelegt (und dauert dennoch schlappe 156 Minuten), wobei lange nicht klar war, ob die anderen Folgen überhaupt umgesetzt werden - mittlerweile gab es aber grünes Licht zumindest für die erste Fortsetzung, offenbar hat Teil 1 ausreichend Geld eingespielt, um das Vorhaben attraktiv zu machen.

Der Inhalt ist (natürlich) weitgehend identisch zum alten Film, schließlich basieren beide auf derselben Romanvorlage von Frank Herbert: Die Adelsfamilie Atreides wird überraschend vom Kaiser der Galaxis ausgewählt, den Abbau der wertvollen Substanz Spice auf dem Planeten Arrakis zu verantworten - eine grundsätzlich lukrative Aufgabe, die vorher dem Adelshaus Harkonnen zugedacht war. Die Gründe für den Wechsel bleiben unklar, aber schnell entpuppt sich der Verdacht der Atreides als korrekt, dass der scheinbar ehrenvolle Auftrag eine Falle ist, um sie auszulöschen: Die Harkonnen sollen ihnen den Planeten unter Einverständnis des Kaiser mit Gewalt wieder abnehmen.

Parallel steht der Sohn der Atreides, Paul, unter dem Verdacht, ein in Prophezeiungen genannter großer Herrscher zu sein - der Kwisatz Haderach. Er selbst hat Visionen über den Wüstenplaneten und die Menschen dort.

Die Übernahme des Planeten durch die Atreides findet statt, ebenso auch der Coup der Harkonnen, den nur Paul und seine Mutter Jessica - die wiederum einem Orden angehört, der übersinnliche Fähigkeiten lehrt und erlernt - überleben. Sie gelangen zu den eigentlichen Einwohnern von Arrakis, den Fremen, die von den bisherigen Kolonialherren stets unterdrückt wurden.

Während die Handlung des Films von 1984 noch deutlich weiter geht (auch wenn sie längst nicht die gesamte Romanvorlage, die sich über diverse Bände erstreckt, erzählt), endet Dune zunächst hier. Dass der Film weniger Handlung abdecken muss als die Lynch-Version, macht ihn in meinen Augen verständlicher und weniger überfrachtet, dafür zieht er sich ehrlich gesagt zeitweise ganz schön. 

Für Fans der Romane und der Lynch-Verfilmung sicherlich ein Muss, für Novizen aus meiner Sicht eher nicht.

You May Also Like

0 comments