Der große Schokoladentest (110): Dick Taylor

by - Dezember 08, 2024


Gab es nicht einmal eine Mystery-Fernsehserie namens "Eureka"? Aus dieser kalifornischen Küstenstadt stammt die heutige Testschokolade.  


Zum Produkt

Adam Dick und Dustin Taylor bauten ursprünglich Boote und Möbel, bevor sie auf Schokolade umsattelten. 2010 kauften sie sich ihr erstes Equipment und legten los.


Originalität

Die Schokoladen-Handwerker starten ihren Herstellungsprozess mit Rohkakao, rösten diesen also selbst.  So haben sie die maximale Kontrolle über das Endprodukt. Fünf der angebotenen Schokoladen enthalten nur Kakao und Zucker, sind also echte "Single Origin"-Schokoladen - ohne Emulgator, zugegebene Kakaobutter oder Vanille. Die sogenannten "Inclusion Bars", also die, denen weitere Zutaten hinzugefügt wurden, kann man in neun Geschmacksrichtungen kaufen, von denen eine limitiert ist. Die Auswahl reicht von traditioneller Milchschokolade mit Haselnüssen bis hin zu Brombeere mit Bergamotte oder auch Feige. Die Pappschuber der einzelnen Tafeln sind sehr schön mit Zecihnungen gestaltet, die Tafeln selbst haben ebenfalls eine sehr attraktive Prägung. 6/10

 


Nachhaltigkeit

Dick und Taylor arbeiten, soweit es ihnen möglich ist, mit Bio-Kakao und ausschließlich mit Biozucker. Die hergestellte Schokolade trägt allerdings weder ein Bio- noch ein Fair Trade-Siegel - die Hersteller argumentieren, dass sie im Zweifel die höchste Qualität der Bohnen stets einem Siegel vorziehen würden. Sie betonen aber gleichzeitig, dass sie enge Beziehungen zu den Kakaobauern pflegen, bei denen sie kaufen, und auch hohe Preise für deren Bohnen bezahlen. Wer es genauer wissen möchte, kann sich auf der Website über die genauen Kakao-Bezugsquellen informieren - und es steht jeweils sogar dabei, wie viel 2022 für ein Kilo Kakaobohnen bezahlt wurde. So viel Transparenz habe ich selten gesehen. 5/5


Zutatenqualität

Wie bereits beschrieben ist die Zusammenstellung der Schokoladen äußerst minimalistisch, und auch die "Inclusion Bars" enthalten zusätzlich ausschließlich die genannten Geschmackszutaten. 10/10



Preis / Leistung

Im deutschen Versandhandel kommt eine Tafel Dick Taylor-Schokolade auf etwa 10 Euro, was einen 100-Gramm-Preis von 16,70 Euro ergibt. Das ist beinahe der bisherige Preisrekord meiner Schokoladen-Vorstellungen, aber es handelt sich auch um ein winziges Unternehmen mit qualitativ sehr hochwertiger Ware. 3/5



Geschmack

Ich hatte wie so oft zwei Tafeln zum Testen: "Brown Butter with Nibs & Sea Salt", eine dunkle Schokolade mit 73 Prozent Kakaoanteil, und "Vanilla Milk Chocolate", eine Milchschokolade mit 55 Prozent Kakao (für eine Milchschokolade sehr hoch).

Was für leckere Schokoladen! Bei manchen Schokoladen, die ich für diese Testreihe probiere, muss ich zwar anerkennen, dass sie gut gelungen sind, habe aber trotzdem wenig Lust, sie aufzuessen. Dick Taylor hat aber beides geschafft: eine qualitativ hochwertige und komplex schmeckende Schokolade, die man trotzdem am liebsten sofort komplett aufessen möchte. 

Es kann nicht einfach gewesne sein, dafür zu sorgen, dass sie Vanilleschokolade zwar durchaus wahrnehmbar nach Vanille, gleichzeitig aber kein bisschen penetrant schmeckt. 14/15 (beide)


Gesamturteil

Ein Durchmarsch für Dick Taylor: In den objektiv bewertbaren Kategorien schafft die Schokolade 24 von 30 Punkten, inklusive Geschmack komme ich auf 38 von 45 Punkten und eine nachdrückliche Probier-Empfehlung (auch, wenn man vorher vielleicht den Bausparvertrag einlösen muss).

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.


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