My Year In Lists (12): Bücher



Das Jahr 2024 war weder ein besonders gute noch schlechtes Lesejahr. Eigentlich bin ich mit meiner Auswahl zufrieden, wünsche mir aber trotzdem, dass ich dieses Jahr wieder mehr lese und anhöre.


5. Matt Ruff: The Destroyer Of Worlds - A Return to Lovecraft Country



Das Vorgängerbuch belegte bei mir im Jahr 2021 mühelos Rang 1. Die darauf basierende Fernsehserie gefiel mir dann entgegen meinen Erwartungen allerdings überhaupt nicht. Die Fortsetzung bietet im Grunde dasselbe wie der Originalroman: Dieselben Figuren, weitläufig verwandte und befreundete schwarze Personen aus dem Chicago der 1950er Jahre, werden ein weiteres Mal zum Spielball weißer, wohlhabender Männer mit Magiekenntnissen - einen davon müssen sie notgedrungen sogar wieder zum Leben erwecken. 

Immer noch eine spannende Geschichte, die bei allen Phantastereien auch gut übermittelt, was es zu dieser Zeit in den echten USA ganz ohne Magie bedeutete, schwarz zu sein.


4. Jonathan Stroud: The Notorious Scarlett & Browne




Ein wenig unterschiedlicher hätte Jontahan Stroud die Bände seiner neuen Buchreihe schon benennen können. Teil 1 hieß The Outlaws Scarlett and Browne, der zweite The Notorious Scarlett and Browne. Kein Wunder, dass mein Freund daneben griff und mir zunächst ein zweites Exemplar von Band 1 schenkte! Scarlett und Browne sind trotz ihrer Unterschiede mittlerweile beste Freunde geworden, als ihre weiteren Freunde - ein Schiffer und seine Enkelin - entführt werden. Als Lösegeld sollen die beiden Jung-Verbrecher in eine "Mine" eindringen, die sich als versunkene Stadt einer früheren Zivilisation entpuppt. Die beiden entrinnen gleich mehrfach dem sicheren Tod, während die Leser auch etwas mehr über die Hauptfiguren und insbesondere Scarletts Vergangenheit erfahren.


3. Tijan Sila: Radio Sarajevo




Keine Phantasie, sondern bittere Realität: In Romanform verarbeitet der Autor seiner Erlebnisse im jugoslawischen Bürgerkrieg, der ausbrach, als er erst zehn Jahre alt war. Aus kindlicher Perspektive schildert er Themen wie das ständige Frieren und Hungern in seiner Wohnanlage, schließlich auch Bombenangriffe, aber auch, wie dieses ständige Leben in Angst irgendwann zum Alltag wird, den man zunächst gar nicht mehr hinterfragt. Hier habe ich das Buch bereits vorgestellt.


2. Robert Galbraith: The Running Grave



Ein weiterer Band der Buchreihe um Privatdetektiv Cormoran Strike und dessen Partnerin Robin Ellacott. Ein weiteres Mal bekommt Robin einen Undercover-Einsatz, und zwar den längsten, den sie je hatte: Für Monate schließt sie sich eine Sekte an, um herauszufinden, was mit dem Sohn ihres Auftraggebers passiert ist. Schnell gesellen sich zum ursprünglichen Auftrag weitere Fragen in Bezug auf die Anführer und auch auf den Tod einer der "Heiligen" des Kultes, die den Mitgliedern zu manchen Anlässen erscheint.

Ein weiterer sehr spannender Band der Serie, der insbesondere das Ausgeliefertsein in der strengen Regeln unterworfenen Sekte sehr gut nachvollziehbar macht. Hier schrieb ich schon darüber.


1. Susanna Clarke: Jonathan Strange & Mr. Norrell



Eine recht einzigartige Erzählung um zwei Zauberer, die im England des 19. Jahrhunderts versuchen, die (zumindest im Roman) reichhaltige magische Geschichte des Landes wieder aufleben zu lassen, nachdem sie viele Jahrhunderte zuvor eingeschlafen war. Während sich die Geschichte zunächst ihren Anfängen und magischen Versuchen widmet - Jonathan Strange trägt etwa viel zu Wellingtons Sieg über Napoleon bei - wird es im weiteren Verlauf der Geschichte immer offensichtlicher, dass die beiden mit ihren Erkenntnissen bislang nur an der Oberfläche gekratzt haben. Hier gibt es mehr zu lesen.

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