Gesehen: September 2019

by - Oktober 08, 2019


Jahrelang erschien mir das Kontingent noch anzusehender Fernsehserien quasi endlos, aber mittlerweile ist mein Haushalt an einem Punkt, an dem man das Gefühl hat, alles Sehenswerte bereits zu kennen, ohne, dass da aktuell viel Spannendes nachkäme. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir als Streamingquelle nun "nur noch" Netflix haben, ob die Ansprüche steigen oder es aktuell wirklich eine kleine "Krise" gibt. Auf Netflix quälten wir uns letzten Monat sowohl durch die in einem Spiegel Online-Artikel empfohlene Serie 13 Gebote als auch die letzte Staffel Jessica Jones, ohne, dass ich für eines von beidem eine Empfehlung aussprechen möchte.

Im Bereich Film lief es auch nicht besser. Vor Monaten hatte ich den Trailer zum Jim Jarmusch-Film The Dead Don't Die gesehen und damals fast vermutet, dass es sich um einen Aprilscherz handelte. Bill Murray, Adam Driver, Tilda Swinton, Iggy Pop und Chloe Sevigny gemeinsam in einem Zombie-Film? Jim Jarmusch macht einen Zombie-Film??

Das Ergebnis ist dann auch... erstaunlich. Wenn man Bill Murray glaubt, ist das Ganze wohl als Komödie gedacht (er fand das Drehbuch "hilarious"), aber der Humor überträgt sich nur selten aufs Publikum, und die meisten Dialoge wirken, als hätte man den Schauspielern als Regieanweisung gesagt, sie sollten halt über irgendetwas sprechen. Und ist beispielsweise die Tatsache, dass Adam Driver als Polizist privat eine Smart fährt, ein Gag? Und dass der Iggy Pop-Zombie gerne Kaffee mag? Und dass Tilda Swintons Figur einen albernen Akzent hat? Und überhaupt alles an Tilda Swintons Figur?

Dass die Handlung eher zu vernachlässigen ist, will ich nicht einmal kritisieren, hier war das Ziel offensichtlich, eben einen prototypischen Zombiefilm zu machen. Aber warum, wenn das Ergebnis dann wirkt wie ein Schülerprojekt mit sehr berühmten Schauspielern?

Jo, kann man sich sparen.




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