Der große Schokoladentest (98): Tales Chocolate

by - November 01, 2023


Meinen Geburtstag 2021 verbrachte ich in Stockholm. Wir fuhren an dem Tag in den Hipster-Stadtteil Södermalm und hatten vorab über mehrere Schokoladengeschäfte recherchiert. Als wir das erste, das laut Google Maps auch geöffnet war erreichten, war die Enttäuschung groß: Die Adresse stimmte, aber hier befand sich kein Ladengeschäft, sondern allem Anschein nach ein Büro, bei dem man durchs Fenster sehen konnte, dass hier eine Frau saß und arbeitete.

Für mich wäre der Fall damit erledigt gewesen, doch mein Freund klopfte beherzt an die Tür, erregte die Aufmerksamkeit der Frau und fragte, ob hier denn nicht Tales Chocolate sei. Die Frau bejahte und bat uns herein - offenbar handelt es sich um eine Designfirma, die unter anderem auch Schokolade verkauft. Bereitwillig holte sie Tafeln herbei, ließ und probieren und erzählte so einiges zu den Sorten. Als ich schließlich zwei Tafeln kaufen wollte, zauberte sie auch noch ein Kartenlesegerät hervor, mit dem ich bezahlen konnte.


Zum Produkt

Tales Chocolate gibt es in fünf Sorten. Alle basieren auf dunkler Schokolade und sind einem Teil von Stockholm gewidmet - der Altstadt Gamla Stan (dunkle Schjokolade mit 85% Kakao), Södermalm (dunkle Schokolade mit 70% Kakao und Kaffee), der Insel Djurgården (dunkle Schokolade mit 70% Kakao und Preiselbeeren), dem Nationalmuseum (dunkle Schokolade mit 70% Kakao und Kakao-Nibs) und den Schären (Archipelago, dunkle Schokolade mit 70% Kakao und Meersalz).



Originalität

Nicht nur die Geschmackszutaten sollen den jeweiligen Wahrzeichen der Stadt gerecht werden, es verfügt auch jede Tafel über ihre eigene Gießform, die ihr per Relief das Aussehen des jeweiligen passenden Stadtplanausschnitts verleiht. Diese Optik kann man auch auf den Pappschubern erkennen. Tafeln und Verpackungen sind gleichermaßen attraktiv und edel gestaltet. Ich kann mich kaum an eine schöne designte Schokolade erinnern, und wir sind bei Teil 98 dieser Reihe! Mit meiner Begeisterung stehe ich auch nicht allein da, 2019 wurde das Unternehmen mit dem Swedish Design Award in Gold ausgezeichnet.


Nachhaltigkeit

Die Anbieter versichern, dass die verwendeten Kakaobohnen aus Fair Trade- und Bioanbau stammen. Viel mehr erfährt man zu diesem Aspekt nicht, die eigentliche Herstellung der Tafeln übernimmt die Malmö Chokladfabrik, die ich hier auch schon vorgestellt habe.



Zutatenqualität

Die Zutatenlisten der Schokoladen sind sehr übersichtlich: Kakaomasse, Rohrzucker, Kakaobutter und die jeweiligen Geschmackszutaten. Da alle Sorten auf dunkler Schokolade basieren, sind sie übrigens vegan, die Verpackungen tragen das Biosiegel.


Preis / Leistung

Eine Tafel kostet aktuell 85 schwedische Kronen, was einem 100-Gramm-Preis von 9,54 Euro entspricht. Aber dafür erhält man immerhin ein kleines essbares Kunstwerk...

Geschmack

Ich habe wie immer zwei Tafeln gekauft, "Djurgården" mit Preiselbeeren und "Archipelago" mit Meersalz. Für die erstgenannte hätte ich mich vermutlich nicht entschieden, wäre mir bewusst geworden, dass die schwedische "lingon"-Beere der deutsche Preiselbeere entspricht, aber ich hatte die Schokolade ja beim Kauf bereits probieren können und fand ihren Geschmack blumig-fruchtig und ansonsten schwer zuzuordnen, aber spannend. So sehe ich das immer noch (11). Genauso die naheliegenderweise mit Seesalz aromatisierte "Archipelago"-Sorte: nicht furchtbar anders als andere dunkle Schokoladen mit Meersalz, aber durchaus lecker (10).



Gesamturteil

In den neutral bewertbaren Kategorien erreicht Tales Chocolate 27 von 30 möglichen Punkten, bezieht man den Geschmack mit ein, kommt Djurgården insgesamt auf 38 und Södermalm auf 37 Punkte.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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