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Gelesen: April 2017

by - Mai 03, 2017


Im April las ich die Romanversion von Miss Peregrine's Home for Peculiar Children - nachdem ich letztes Jahr bereits den gleichnamigen Film von Tim Burton gesehen hatte. Der Roman erzählt weitestgehend dieselbe Geschichte: Jacob führt ein ziemlich leeres Leben, hat quasi keine Freunde und ein distanziertes Verhältnis zu seinen Eltern. Als Kind fühlte er sich seinem Großvater nahe. Dieser zeigte ihm diverse Fotos seltsamer Kinder, die scheinbar fliegen konnte, unsichtbar waren oder unendlich stark, und behauptete, er sei mit ihnen aufgewachsen. Der ältere Jacob hält die Fotos für Fälschungen, ist aber dennoch tief getroffen, als der Großvater ermordet wird und er glaubt, am Tatort ein Monster gesehen zu haben.


Jacob überredet seinen Vater dazu, mit ihm nach Wales zu reisen, wo der Großvater während des zweiten Weltkriegs in einem Kinderheim war. Zunächst entdeckt er nur ein verfallenes Haus, doch dann findet er eine versteckte Zeitschleife - und erkennt, dass die Kindheitsfreunde seines Großvaters, die er von den Fotos kannte, tatsächlich existieren und außerhalb der voranschreitenden Zeit immer noch leben - und sich so vor den Monstern verstecken, von denen Jacob eines gesehen hat.

Bis zu dieser Stelle sind Buch und Film nahezu gleich. Vermutlich ist der Film aber, anders, als das aktuell üblich ist, nicht auf Fortsetzungen ausgelegt, während der Roman nur der erste Teil einer Buchreihe ist. Wohl deshalb schreitet die Geschichte im Film deutlich weiter voran als das im Buch der Fall ist. Es gibt auch weitere Änderungen - beispielsweise verliebt sich Jacob im Film in Emma, ein Mädchen, das so leicht ist, dass es ohne seine besonders schweren Schuhe wegfliegen würde. Im Buch verliebt er sich ebenfalls in Emma, dieses Mädchen kann aber mit seinen Händen Feuer machen. Das federleichte Mädchen kommt im Buch ebenfalls vor, heißt aber Olive und spielt keine größere Rolle.


Zu erwähnen wäre noch die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte des Romans: Ransom Riggs, der Autor, hatte nämlich zunächst nur eine Sammlung seltsamer, auf Flohmärkten zusammengetragener Bilder und plante ursprünglich, diese als Fotobuch zu veröffentlichen. Sein Verleger machte dann der Vorschlag, sich doch lieber eine Geschichte um die Bilder herum zu überlegen - was Riggs dann in die Tat umsetzte.

Weiß man über die Entstehungsgeschichte des Romans Bescheid, erklärt das auch, dass manche Bilder im Buch doch etwas an den Haaren herbeigezogen scheinen - zumindest ist es aus der Leserperspektive schwer vorstellbar, dass es zu jeder noch so nebensächlichen Handlung ein begleitendes Foto zu geben scheint. Nichtsdestotrotz ist die Idee, einmal von den Illustrationen ausgehend eine Geschichte zu schreiben, natürlich faszinierend.

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