Heute teste ich wieder einmal eine Schokolade aus dem Supermarkt. Die bunten Tafeln von raccoon stehen in meinem ganz regulär im Schokoladenregal und fallen dort dank ihres bunten Designs auch gleich ins Auge.

raccoon macht beim Thema Schokolade einiges anders als andere: Die Tafeln enthalten eine "Extraportion Protein" in Form von Sojaeiweiß, statt regulärem Zucker ist Kokosblütenzucker enthalten. Die Tafeln sind vegan, als "Hellmacher" der veganen Schokoladen dient statt Kuhmilch Mandelmus.

Laut Website gibt es die Schokolade in neun Geschmacksrichtungen, darunter sehr ungewöhnliche wie "Kirsche Kakaonibs" oder "Hanf und Nüsse". Das Design mit grünen Blättern und einem Waschbären mit Stirnband wirkt jung und"sportlich", und den Ansatz, eine Schokolade durch zugesetztes Protein für Sportler interessanter zu machen, halte ich für einzigartig. 9/10

Die Zutatenliste liest sich dank des "anderen" Ansatzes von raccoon ungewöhnlich: Die Hauptzutat ist Kakaobutter, es folgen Kokosblütenzucker und Sojaeiweiß, erst im Anschluss Kakaomasse und die Geschmackszutaten. Die Schokolade ist jeweils mit Mandelmus gemischt - wohl, um einen "Milchschokoladeneffekt" zu erzielen, denn auch ohne Milchzusatz sind die Tafeln recht hell.

Man kann nicht behaupten, dass hier hochwertige Zutaten durch billigere Alternativen ersetzt wurden, aber der Kakao tritt natürlich zugunster der anderen Zutaten etwas in den Hintergrund - richtig gut kann ich das nicht finden. 6/10

Eine 70-Gramm-Tafel kostet 2,99 Euro - für den Supermarkt durchaus hochpreisig, aber im Vergleich zum Fachhandel immer noch ein Schnäppchen, hinzu kommt, dass es sch um ein Fair Trade-Produkt in Bioqualität handelt. 4/5

Ehrlich gesagt hatte ich gegenüber dieser Schokolade Vorbehalte. Ich halte grundsätzlich nicht viel davon, zu versuchen, ein Genussmittel wie Schokolade durch die Veränderung der Zutaten gesünder zu machen. Aus meiner Sicht versaut das fast immer das Produkt, und ich esse dann lieber gleich etwas von Natur aus Gesundes. Auch an die gesundheitlichen Vorteile von "anderen" Zuckern glaube ich nicht wirklich. Und zuletzt bin ich auch keine Sportlerin, so dass mir grundsätzlich auch eher egal ist, wie viel Protein ich aufnehme - es wird wohl genug sein, um meine nicht vorhandenen Muskelberge zu erhalten.

Beim Auspacken der Tafeln war ich dann zunächst positiv überrascht, denn sie sahen durchaus appetitlich aus: Die Sorte "Mandel" war mit Mandelsplittern bestreut, die Sorte "Erdbeere" mit getrockneten Erdbeerstückchen. Der positive Eindruck verflüchtigte sich beim Probieren allerdings sofort: Einen Schokoladengeschmack konnte ich nämlich nicht feststellen. Die Schokolade riecht leicht nach Kokosblütenzucker und schmeckt größtenteils nach - Nichts, im Falle der Sorte "Erdbeere" noch am ehesten leicht nach Potpourri. Mir entfuhr beim Testen ein "Bäh!", was meinen Mittester zu der Bemerkung veranlasste, so etwas habe er beim Schokolade testen ja noch nie von mir gehört. In der Sache war er aber ganz meiner Meinung und ordnete den Geschmack der Schokolade zwischen "Pappe" und "Reiswaffel" ein. Niemand von uns wollte ein zweites Stück probieren.

Ich gebe beiden Sorten 3 von 15 Punkten, mehr war wirklich nicht zu machen.