Gesehen: Januar 2023
Hier im Blog war schon häufiger von Jonathan Strouds Buchreihe Lockwood & Co. die Rede (zum Beispiel hier). Schon vor einer Weile hatte ich einmal gelesen, dass die Geschichten verfilmt werden sollten, es dann prompt wieder vergessen, und als ich es das nächste Mal las, stand die Veröffentlichung der Serie, deren erste Staffel die ersten beiden der insgesamt fünf Bücher umfasst, schon kurz bevor.
Nachdem mir die Bücher wirklich sehr gut gefallen hatten, war ich ein wenig besorgt, ob die Fernsehserie würde mithalten können. Die Handlung spielt in einem Parallel-London, das von Geistern heimgesucht wird, was sich zu einem so großen Problem entwickelt hat, dass sich diesem das ganze restliche Leben unterordnet. Die Berührung eines Geistes ist tödlich, aber nur Kinder und Jugendliche können diese wahrnehmen - weshalb die Begabtesten von ihnen berufstätig sind, nachts ausschwärmen und unter Lebensgefahr Geister unschädlich machen.
Die Geisterbekämpfung hat sich zu einer lukrativen Branche entwickelt, in der zwei "Agenturen" marktführend sind. Der titelgebende Lockwood, selbst noch ein Jugendlicher, versucht mit seinem beiden Angestellten und Freunden Lucy und George, im selben Markt Fuß zu fassen. Immer wieder werden die drei dabei auch mit der Frage konfrontiert, wie es überhaupt zu dem "Problem" gekommen ist, das unter anderem dazu geführt hat, dass sich in dieser Welt die Technologie nicht so weit entwickeln konnte wie in unserer.
Um es kurz zu machen: Meine Sorgen erwiesen sich als unbegründet. Die Serie stellt die Romanwelt gut dar, ohne, dass diese in langen Dialogpassagen erklärt werden müsste, die jugendlichen Schauspieler passen in ihre Rollen, die Geister sind gruselig und die Handlung setzt die Geschehnisse der Bücher adäquat, wenn auch natürlich verkürzt um. Das einzige, was mir nicht gefallen hat, ist die Figur des Schädels - eines in einem Behältnis gefangenen Geistes, mit dem Lucy kommunizieren kann. Dieser ist in den Büchern wie im der Serie eine zweifelhafte Figur, in den Büchern aber durchaus humorvoll und sarkastisch, wenn auch definitiv nicht vertrauenswürdig. Die Serienversion dagegen erscheint fast ausschließlich bedrohlich.
Ich würde mich freuen, auch noch eine zweite und dritte Staffel der Serie sehen zu können - ihre Fortsetzung ist jedoch, da der ganz große Erfolg bei Netflix wohl bislang ausgeblieben ist, keineswegs sicher.
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