Der große Schokoladentest (88): Kevin Kugel
Kevin Kugel ist ein Name, den ich erst einmal ausgesprochen lustig finde. Der preisgekrönte (deutscher Chocolatier-Meister 2013) Chocolatier fertigt in Sindelfingen bei Stuttgart seit 2014 Pralinen an - Schokoladentafeln sind ebenfalls Teil des Sortiments.
Zum Produkt
Im Bereich Schokoladentafeln bietet Kevin Kugel zwei Produktkategorien an: normale Schokoladentafeln und Bean-to-Bar-Schokoladen. Letztgenannte tragen den Namen "Unikat" und beschränken sich jeweils auf eine Kakaobohnenherkunft, etwa Mexiko. Es gibt dunkle und Milchschokoladen, ansonsten soll die Kakaosorte verständlicherweise im geschmacklichen Vordergrund stehen.
Wer wie ich gerne Schokoladen mit weiteren Zutaten mag, wird im regulären Tafelsortiment fündig. Hier gibt es neben "reiner" Vollmilch- und Zartbitterschokolade 14 Sorten zur Auswahl, die alle gemeinsam haben, dass die Zusatzzutaten auf die Unterseite der Tafel gestreut wurden - beispielsweise Cashewnüsse und Vanille oder auch Speck und Veilchen...
Originalität
Nachhaltigkeit
Zur Herkunft seiner Zutaten macht das Unternehmen keine Angaben. Lediglich zu den erwähnten "Unikat"-Sorten heißt es "Die UNIKAT Kollektion steht für den puren und natürlichen Kakaogeschmack der besuchten Ursprungsländer. Dafür reisen wir in die verschiedenen Anbaugebiete, besichtigen Plantagen, testen die Qualität der Kakaobohnen und übernehmen ab hier sowohl das Rösten und Mahlen als auch das Conchieren des Rohstoffes."
Weil ich mir nicht sicher war, ob diese Ansprüche auch für die "normalen" Schokoladen gelten, fragte ich nach und erfuhr, dass Kevin Kugel teils mit eigener Kuvertüre und teils mit der (ihrerseits sehr nachhaltigen) von Original Beans arbeitet - wobei die Kakaobohnen für die eigene Kuvertüre teils wiederum von Original Beans stammen, teils auch direkt bei den Bauern gekauft werden. 5/5
Zutatenqualität
Preis / Leistung
Geschmack
Ich konnte gleich drei Sorten testen: die Vollmilchschokolade "Pekannuss Rauchsalz", die weiße Schokolade "Brombeere Walnuss" und die dunkle Schokolade "Espelette Chili". Alle Sorten haben gemeinsa, dass die Geschmackszutaten aufgestreut wurden - was bei der Chilischokolade keine Rolle spielt, denn hier bekommt jeder Schokoladenbissen dieselbe Chilimenge ab (die Schärfe ist angenehm und nicht zu extrem). Anders bei "Pekannuss Rauchsalz", wo längst nicht jedes Stückchen auch Pekannuss abbekommt - sehr wohl allerdings Salzgeschmack und auch Raucharoma. Auch bei der weißen Schokolade verteilen sich Brombeer- und Walnussgeschmack ungleichmäßig, was ich gerade hier etwas schade finde, denn weiße Schokolade allein schmeckt ja eher unspannend. Allen Sorten ist allerdings gemeinsam, dass die Basisschokolade über einen exzellenten Schmelz verfügt und schon von Haus aus sehr lecker ist. Mein Favorit ist "Pekannuss Rauchsalz" (12/15), gefolgt von "Espelette Chili" (11/15) und "Brombeere Walnuss" (10/15).
Gesamturteil
In den allgemeinen Kategorien reicht es bei Kevin Kugel bei mir zu 22 von 30 Punkten. Berücksichtigt man den Geschmack erreicht "Pekannuss Rauchsalz" 34, "Espelette Chili" 33 und "Brombeere Walnuss" 32 von je maximal 45 Punkten.
Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
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