Der große Schokoladentest (74): Anna Reckmann

by - März 21, 2022


Sehr aufmerksame Leser:innen meines Blogs erinnern sich vielleicht, dass ich Ende 2019 an einem Pralinenkurs bei der Frankfurter Patisseurin Anna Reckmann teilgenommen habe. Seitdem besuche ich hin und wieder das Ladengeschäft im Frankfurter Westend und bestaune (und kaufe) die unglaublich tollen Törtchen, die man dort erwerben kann. Beim letzten Besuch nahm ich auch zwei der dort angebotenen Schokoladentafeln mit - erstens konnte ich mir angesichts der großartigen Pralinen und Kuchen nur vorstellen, dass auch die Schokoladentafeln exzellent sein würden, und zweitens sprachen mich die teils ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen an.


Zum Produkt

Tafelschokolade ist nicht das Hauptgeschäft von Anna Reckmann,  dennoch werden im Ladengeschäft und auch online zehn verschiedene Geschmacksrichtungen angeboten. 


Originalität

Die Gestaltung der Schokoladentafeln fällt eher in den Bereich klassisch-schlicht - die Verpackungen sind matte schwarze Pappschuber mit einem kleinen geometrischen Muster, über Sortennamen und Zutaten informieren jeweils Aufkleber. Das Gesamtkonzept wirkt nicht furchtbar aufwändig, aber doch edel.

Bezüglich Geschmacksrichtungen gibt es sowohl sortenreine, pure Schokoladen (etwa eine 75%ige dunkle Schokolade mit Kakao aus Belize oder eine 66%ige aus Haiti) als auch aromatisierte. Hier scheint das Prinzip "was andere machen, muss ich nicht auch noch anbieten" zu gelten, denn die Sorten sind, wenn man von einer Vollmilchschokolade absieht, allesamt eher ungewöhnlich: etwa die Sesam-Schokolade "Sesaka", eine Milchschokolade mit Pfeffer und Salz ("Tassibe") und eine weiße Schokolade mit Curry und Cashewkernen, "Cashcur".  

Ungewöhnlich ist die "Prägung" der gegossenen Tafeln, diese haben auf den ersten Blick ein attraktives Rillenmuster, auf den zweiten bemerkt man aber, dass die einzelnen Abteilungen keine völlig glatte Ebene bilden. 7/10



Nachhaltigkeit

Die puren Schokoladen sind zum Teil als "bio und fair trade" gekennzeichnet, und auch die anderen Sorten enthalten viele Bio-Zutaten. Per Nachfrage erfuhr ich, dass die verwendete Kuvertüre von Valrhona stammt, also übernehme ich das Nachhaltigkeitsranking meines Valrhona-Tests: 3/5


Zutatenqualität

Die Schokoladen enthalten keine Aromen und "Streckmittel", es sind neben Kakao, Kakaobutter und Zucker ausschließlich die notwendigen Geschmackszutaten enthalten. 10/10


Preis / Leistung

Eine 80-Gramm-Tafel kostet zwischen 6,20 und 6,80 Euro, was einem 100-Gramm-Preis von um die 8 Euro entspricht. Hui! Natürlich muss man berücksichtigen, dass es sich bei den Herstellern um ein Kleinstunternehmen handelt, in dem vermutlich die allermeisten Arbeitsschritte von Hand erledigt werden. 3/5



Geschmack

Ich hatte mich für "Cashcur", eine weiße Schokolade mit Cashewnüssen und Curry (!) sowie "Karamello" eine Milchschokolade mit Butter-Karamell-Crunch, entschieden.

Als erstes wagte ich mich an die Curry-Schokolade und wurde für meine etwas risikofreudige Auswahl belohnt: Curry-Schokolade schmeckt großartig. Die Tafel schafft den perfekten Ausgleich zwischen süß und salzig, der ja auch Salzkaramell so suchtauslösend macht. Eine ganz tolle und auch wirklich originelle Schokolade! 13/15

"Karamello" fällt im Vergleich natürlich konservativer aus, ist aber ebenfalls sehr schmackhaft. Die Milchschokolade ist überraschend dunkel und kräftig, die Karamellstücke sind zahlreich und lecker. 12/15

Gesamturteil

In den objektiven Kategorien erreicht Anna Reckmanns Schokolade bei mir ordentliche 23 von 30 Punkten, bezieht man den Geschmack mit ein, erreicht Cashcur 36 und Karamello 35 von maximal 45 Punkten, was ebenfalls eine ziemlich gute Wertung bedeutet.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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